Guten Morgen, liebe Leser. Widmen wir uns heute in der Kolumne einem Thema, das die Weltpolitik ebenso prägt wie unsere eigene Haltung im Alltag: Macher und Reaktoren. Agieren oder reagieren? Auch in dieser Woche steht Donald Trump erneut im Zentrum, der seit seiner Rückkehr in das Weisse Haus den Globus abseift. Europa, mittendrin Deutschland, bietet ein halbwegs jämmerliches Bild. Denn es geht um die Frage, wer die Initiative ergreift und wer lediglich auf die Schritte anderer antwortet.
Donald Trump: Ein Macher, ein Akteur, der Dinge bewegt
Einer, der die Dinge angeht und mit Zielstrebigkeit vorantreibt. Es ist offensichtlich, dass er die wirtschaftliche Weltordnung neu gestalten will, alte bzw. tiefe Strukturen aufbricht um Platz für neue Dimensionen zu schaffen. Die Schliessung der USAID prägt seine Ernsthaftigkeit, zumal sich neben den weltweiten finanziellen Hilfen nun auch im DOGE Amt herausgestellt hat, dass beachtlicher Teil staatlicher Zahlungen in betrügerische Handlungen verwickelt waren. Schluss aus, der Goldesel kann nicht mehr zwanglos gemolken werden.
Mit klarer Strategie in der Tasche stellt sich Trump einer Welt gegenüber, die sich einmal mehr überrascht zeigt. Seine zweite Amtszeit verspricht, tiefe Einschnitte in eingefahrene Konstrukte zu setzen, während er entschlossen seinen Kurs verfolgt. Ob man seine Pläne befürwortet oder nicht, eines steht fest: Trump wartet nicht ab, bis andere den Ton angeben. Seine Aussage: Schluss mit den finanziellen Injektionen für die Welt. „Jetzt ist Amerika dran, ich hole den amerikanischen Traum wieder zurück!“
Auf der anderen Seite stehen die Reaktoren. Europa, verkörpert durch Politiker wie Ursula von der Leyen oder Emmanuel Macron, schlüpft in die alte, vertraute Rolle. Von der Leyen spricht schnell von Bündnissen, auf die man setzen wolle, Macron betont die europäische Solidarität, die jetzt gestärkt werden muss. Besser wäre ein neuer Plan. Doch genau an dieser Stelle hakt es, denn man will Europa nicht erneuern; die alten, aufgebauten Strukturen sollen in Ihrer Tiefe erhalten bleiben. Um Gottes Willen keine Neuerungen à la Orban, Meloni oder rumänischen Präsidentschaftskandidaten.
Die Meister des Nichtstuns warten ab
Brüssel setzt weiter auf das Vertiefen bestehender Netzwerke, anstatt selbst aktiv zu gestalten. Besonders in Deutschland zeigt sich eine Mentalität, die symptomatisch ist: abwarten, Tee trinken, schimpfen. Der Komfortsessel bleibt besetzt, das Kissen zurecht gerückt, während die Kritik an Trump mal spöttisch, mal anklagend ausfällt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck präsentiert einen doppeltseitig beschriebenen Plan über 100 Seiten, den er jedoch nicht offenlegt. Er, der Deutschland in den letzten vier Jahren zum Glanz geführt hat, träumt von einer tiefen europäischen Einheit, die als Gegengewicht zum amerikanischen Präsidenten auftreten soll. Doch wer kauft schon Tickets für einen Zug nach Nirgendwo?
Bewegung entsteht in der Selbstkritik
Medien und Politik hierzulande wirken unvorbereitet auf Trumps zweite Amtszeit. Dabei war sie kein unvorhersehbares Ereignis. Wer sich jedoch in die Position des Reagierens begibt, wird stets im Nachteil sein. Statt selbst zu handeln, stürzt man sich in die Opferrolle, denunziert den Gegner als Bösewicht oder macht ihn lächerlich. Falsche Emotionen schüren und sich in die Fahrrinne setzen. Doch Dinge ändern sich nicht durch emotionale Worte, sondern durch Taten. Bewegung entsteht nicht durch Kritik, sondern durch eigene Initiative. Genau hier liegt der Unterschied: Trump agiert, während Europa reagiert.
Die Negativ-Kommunikation zeigt tiefe Spuren in der Gesellschaft
Eine Dynamik, die sich nicht nur in der Politik widerspiegelt, sondern zunehmend auch das Verhalten der Menschen prägt. Die Gesellschaft ist in eine Streitphase gefallen, die unter dem Deckmantel der Demokratie immer tiefere Gräben zieht. Im Privatleben und auf Social Media ist ein permanentes Gegeneinander spürbar. Jeder scheint damit beschäftigt, andere schlechtzumachen, alles zu kritisieren und Mitmenschen erst einmal argwöhnisch zu betrachten. Die daraus wachsende Isolation ist für niemanden gesund. Kaum jemand fühlt sich wohl dabei und doch scheint die Bereitschaft zu fehlen, den Schritt vom Wartenden zum Akteur zu wagen.
Zeit, umzudenken
Die tiefen Strukturen, längst nur von der europäischen Elite verteidigt, haben ein Verfallsdatum erreicht. Sie bieten keine Antworten mehr auf die Herausforderungen unserer Zeit. Brüssel hat die Verbindung zum Volk verloren. Das wird mit jedem Tag deutlicher. Zum Beispiel dann, wenn der französische Staat mit der Sperrung von sozialen Medien unter „aussergewöhnlichen Umständen“ androht. Ohne gesetzliche Grundlagen und basierend auf einer Rechtssprechung, die aus dem Ersten Weltkrieg stammt. Das diese Androhung kurz nach den Spannungen um die verurteilte Marine Le Pen ausgesprochen wurde, verdeutlicht umso mehr die tiefe Spaltung zwischen Politik und Volk.
Stattdessen braucht es Menschen und Nationen, die aufstehen, auf andere zugehen und Veränderungen selbst in die Hand nehmen. Trump mag polarisieren, doch er zeigt, was es bedeutet, die Initiative zu ergreifen. Europa hingegen droht, in der Rolle des Reaktors zu verharren, gefangen in alten Denkmustern und aufgeblähten, bürokratischen Netzwerken.
Bestimmt und freundlich: Der Akteur ist der Gewinner von morgen
Wer die Welt mitgestalten will, darf nicht darauf warten, dass sich die Türen von selbst öffnen. Diese Haltung gilt nicht nur für Politiker, sondern für uns alle. Im Kleinen wie im Grossen entscheidet die Bereitschaft zur Bewegung darüber, ob wir die Zukunft mitbestimmen oder sie lediglich erleben. Es ist kein Geheimnis, dass Veränderung Mut erfordert. Doch genau dieser Mut fehlt, wenn wir uns auf Schimpfen und Abwarten beschränken. Trump mag nicht jedermanns Vorbild sein, aber seine Entschlossenheit lehrt uns eines: Wer handelt, hat die Zügel in der Hand. Europa täte gut daran, sich daran ein Beispiel zu nehmen, und wir vermutlich auch.
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