Die originale Aufnahme von „Auf dem Land“ von Daniela Shams ist in limitierter Auflage erhältlich. Hier kaufen und ein Stück Lebensfreude bekommen!
Ägypten ist ein Land voller Gegensätze. Verlässt man touristische Routen fühlt man sich unweigerlich in eine andere Welt gezogen. Und diese ist magisch, faszinierend und vor allem lehrreich. Wenn wir den europäischen Hochmut ablegen und demütig auf das schauen, was in Ägypten Alltag ist, eröffnen sich unweigerlich neue Perspektiven.
Einen neutralen Blick kann ich in diesem Artikel nicht gewähren. Denn ich habe zwölf Jahre im nordafrikanischen Land gelebt. Bin versunken in Kultur, Traditionen und Mentalität. Habe beobachtet und konnte viel über das Leben lernen. Dieser Prozess war einer der wichtigsten. Die vielen, kleinen Details haben mir gezeigt, dass das (europäische) Leben nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Denn mit dem ständig präsenten Gedanken einer „modernen Welt“ fehlt es selbiger zuweilen an Substanz.
Ägypten – Wundersame Heimat meines Herzens
Ob ich es will oder nicht: Ägypten ist in meinem Herzen. Verschmolzen mit den Menschen und der Kultur begebe ich mich ein weiteres Mal auf eine Reise in eine Region, in der für mich damals alles begann. In Quena. Auch wenn viele Ägypter mich dafür belächeln – ich liebe diese Stadt, die kleinen Dörfer entlang des Nils und seiner Kanäle. Nur Gott weiss, woher diese tiefe Verbundenheit kommt.
Es gibt Momente, in denen kann ich es selbst kaum glauben, denn alles fühlt sich an wie „Zuhause sein“. Und das, obwohl ich hier nie gelebt habe, doch die schönsten Erinnerungen in mir trage.
Männern reiten auf Eseln von einem Dorf ins andere. Dort, wo sie leben, wirken sie wie aus einem anderen Jahrhundert. Die Felder werden mit der Hand bearbeitet, auch wenn die Sonne am späten Nachmittag noch immer glüht. In langen Galabyas sind überall Männer zu sehen, die für eine reiche Ernte Sorge tragen. Aus europäischer Sicht mögen diese langen Kleider mittelalterlich wirken. Das sind sie in der Tat auch.
Altmodisches trägt den Gedanken von Nachhaltigkeit
Doch die Ägypter waren schon in der Antike ziemlich clever. Denn die langen Kleider sorgen – sagen wir es in moderner Sprache – für ein sehr gutes Mikroklima. Schweiss kann entweichen, Luft wird zugeführt – ein perfekter Austausch wie beim Multi-Funtions-Shirt heutzutage. Dazu noch in Baumwolle gefertigt, also auch natürlich und wegen der langen Lebensdauer sogar mit nachhaltigen Effekten.
In dieser Reportage spreche ich über drei Themen:
Erntezeit auf der Mango-Farm
Das ägyptische Bewässerungssystem
Traditionelle, ägyptische Rezepte
Drei Topics, die unweigerlich zusammengehören
Für Ägypter spielt Essen eine zentrale Rolle. Die Zubereitung der Mahlzeiten, das gemeinsame Essen oder eine Einladung an Gäste sprechen sprichwörtlich Bände. Hinter fast jedem Teller findet sich eine Symbolik, die über viele Generationen hinweg erhalten geblieben ist. So sollte ein Gast sich nicht einfallen lassen, etwas zum Abendessen mitzubringen. Es würde als extreme Beleidigung aufgefasst werden, die der Frau des Hauses die Unfähigkeit in der Küche bescheinigt.
Riesige Gegensätze zwischen Kultivierung und Bevölkerung
Ein Land wie Ägypten mit heute 100 Millionen Einwohnern muss ernährt werden. Unmengen von Weizen, Fleisch, Fisch und Gemüse werden täglich in den Küchen des Landes zubereitet. Dennoch sind nur maximal 5 % des Landes kultiviert.
Wüstenland ist Wüstenland, und es verlangt extrem harte Arbeit, um den heissen Wüstensand in kultiviertes Land zu verwandeln. Meist gelingt es nicht, und deshalb ist jeglicher Lebensraum rund um den Nil heiss begehrt. Fast jede Familie besitzt ein Stück und es wird fast das ganze Jahr über bebaut. Neben den Feldern stehen hohe Palmen. Sie spenden süsse Datteln. Feigen, Stachelfeigen, Orangen, Bananen und Mangos. Sobald die Früchte reif sind, liegt ein fruchtig-süsslicher Duft in der Luft.
Die Mange-Ernte in Ober-Ägypten beginnt Anfang Juli und endet im August. Ich besuche eine Farm mit mehreren tausend Mangobäumen. Eine Gruppe von Arbeitern ist angereist, um die süssen, köstlichen Früchte per Hand zu pflücken und in Kisten zu verpacken. Dabei müssen sie den Reifegrad der Früchte berücksichtigen. Die Mangos dürfen nicht zu reif sein. Ansonsten würden sie den Transport nicht überstehen und verderben.
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Juli bis August: Mangoernte in Ägypten
Geerntet werden die Früchte also kurz vor ihrem besten Reifegrad. Sie sind noch fest, reifen aber nach. Der Zeitpunkt muss gut gewählt sein. Bis sie in Kisten verpackt werden, liegen sie im Schatten der Bäume gut gebettet auf riesigen Matten. Auf der Farm wachsen verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Erntezeitpunkten. Auch deshalb kommen die Arbeiter für fast zwei Monate und leben während dieser Zeit auf der Farm.
Damit es eine gute Ernte wird, werden die Bäume täglich gewässert. In der Nacht werden sie über ein langes, unterirdisches Bewässerungssystem mit dem wertvollen Nass versorgt. Überhaupt: Wasser in Ägypten. Das wiederum ist ein anderes Thema, mit dem ich mich im nächsten Artikel beschäftige.