19. April 2024 Ihr unabhängiges Lifestyle Magazin L4U
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Das Tabuthema Tod löst Angststarre aus

Vor 30 Jahren, im Sommer 1989, begann unweigerlich der Widerstand gegen das Regime der DDR. Es waren die aufregendsten Monate, die ich bis dahin erlebt hatte. Der Kessel drohte zu explodieren. Jene Menschen, die nicht über die Grenzen das Land verliessen, wollten es in seinen Grundmauern verändern. Genug von Bevormundung, von Unwahrheiten, von einem Leben ohne Freiheit. Das Tabuthema Tod erreicht mich nicht mehr.

Heute 30 Jahre nach Mauerfall und Vereinigung der beiden deutschen Staaten prangt ein Hashtag bei Twitter: #Diktatur. Es kreuzen sich zwei Punkte: Gesundheit und Politik. Gehen wir also einen kleinen Bogen, denn er beginnt in dem Moment, als ich zum ersten Mal Angst verlor.

Vor der Strasse begann die Revolution im Wohnzimmer

Die alltägliche Situation des Sprechverbots war unerträglich. An allen Ecken und Kanten war die Staatssicherheit dabei. Hochschwanger, im Sommer 1989 sass eine junge Frau in der Küche einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung mit Aussentoilette und tippte das Statut einer neuen Partei. In privaten Wohnungen wurde die Gründung der ostdeutschen SPD vorbereitet. Im Gegensatz zu heute nahm die 89´er Revolution im Stillen ihren Verlauf, bevor sie sich auf den Strassen Berlin zeigte.

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Die Sturheit der ostdeutschen Regierung brachte das Land ins Wanken. Wie ein böser Scherz steht auch im Jahr 2020 wieder eine ostdeutsche an der Regierungsspitze; unnachgiebig und auf einem Ohr scheinbar taub. Heute, am 29. August 2020 stehen wieder Demonstranten auf den Strassen Berlins. Aber es geht um weitaus mehr als Corona Massnahmen.

Its about time: Beim Tabuthema Tod hört der Spass auf

Niemand möchte krank sein, noch an Krankheiten sterben. Jeder hat Angst  vor dem Tod. Und dennoch erreicht jeder Einzelne das Lebensende. Diese tiefe Angst wird als Werkzeug benutzt. Jede Krankheit muss ausgemerzt werden, mit dem Blick auf ein tödliches Ende. Nach dem Prinzip „Steter Tropfen höhlt den Stein“ wird jede Erkrankung als todbringendes Ende verifiziert. Aus dieser Perspektive heraus rückt das natürliches Ableben völlig in den Hintergrund. Statt sich mit dem Leben, dem Naturkreislauf auseinanderzusetzen und den Tod anzuerkennen, wird ihm das Fürchten gelehrt. Es wird tunlichst vermieden, vom Sterben zu sprechen. Es sei denn, es geht darum, Krankheiten auszumerzen, auszurotten und die Menschheit vor todbringenden Infektionskrankheiten auf ewig zu schützen. 

Doch es gibt auch eine andere Realität

Wie oft wurden Sie mit dürftigen Antworten beim Arztbesuch abgespeist? Haben Sie vielleicht gar nicht gefragt? Warum gehen Sie nicht das direkte Gespräch ein und fordern Antworten? Warum enden Gespräche mit Worten wie: „Wollen Sie das Tabuthema Tod verantworten?“ Es gleicht eher einer moralischen Erpressung denn ärztlicher Aufklärung. Und an diesem Punkt sind wir längst noch nicht an Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten angekommen. 

Es ist nicht verwunderlich, dass bis zu 15 bis 20 Prozent der deutschen Bevölkerung an Panik- und Angstattacken leiden. Wer permanent über Jahre hinaus vor Krankheit und Tod gewarnt wird, wird unweigerlich mit der Angst ins Bett gehen und wieder aufstehen. Ganz langsam und nicht sichtbar, machen sich diese Ängste in der Seele breit. Sieht so gesundheitliche Prävention aus? Schlimmer noch: Ist Prävention, die auf Angst vor Krankheit basiert, wirklich Prävention oder nur ein Verwischen abgesteckter Linien von Leben und Tod?

Weinend wird der Tod in Empfang genommen

Das Kleinkind hat sich verändert? Erst gewonnene Fortschritte im Laufen und Sprechen und dann werden Rückentwicklungen deutlich? Neurodermitis, Fieberkrämpfe oder gar Tabuthema Tod? Fragt sich niemand, wie es trotz oder gerade sehr guter Lebensbedingungen möglich ist, dass viele Kinder schwer erkranken? In diesen schwierigen Momenten mag niemand unangenehme Fragen stellen oder gar Prozesse führen. Aber ist das richtig?

Tabuthema Tod und dann – Leere

In den USA sind in den letzten 27 Jahren rund 111.000 Menschen pro Jahr in Folge von Medikamenten gestorben. Einhundertzehn Tausend in einem Jahr – an Medikamenten. Das Vertrauen ist gross. Der Tod aber auch.

In allen Arbeits- und Lebensbereichen wird Transparenz gefordert. Nur in der Medizin gilt dies nicht. 

Wechselwirkungen von Medikamenten: Bluthochdruck, Kopf- oder Magenschmerzen? Selbstmord nach Einnahme von Antidepressiva? Abhängigkeit von Schmerz- oder Schlaftabletten? Warum wird all das schweigend angenommen? Weil aus medizinischer Sicht ohne Medikamente die Situation noch schlimmer sein könnte? Begnügen wir uns mit dem wenigen, was bleibt? Ich frage: Wo bleibt an dieser Stelle die Menschenwürde?

Im 21. Jahrhundert ist Angst kein guter Ratgeber

Die Corona Massnahmen hinterlassen einen schlechten Beigeschmack und erinnern an Manipulation. Die Angst vor Krankheit und das Tabuthema Tod werden als Werkzeug benutzt, um Menschen dorthin zu lenken, wo man sie haben will.  

Vergessen wir nicht: Mensch und Tier sind mit dem Faktor Angst ausgestattet, um sich vor Gefahren zu schützen. Dieser Überlebensmechanismus verliert jedoch seine Wirkung, wenn Ängste permanent präsent sind. Die Politik sollte der Evolution folgen, und den Menschen lebenswerte Angebote machen anstatt sie lebenslang zu verängstigen. 

Eine Kette von Massnahmen, die am Ende die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen, aber vor allem auch die Unversehrtheit der Menschen beeinträchtigen kann. Selbst erste Politiker entsagen der Angst vor Corona. Es ist also an der Zeit, dass wir uns nicht nur dem Tabuthema Tod stellen, sondern von Medizin und Wissenschaft ungeschönte Antworten im klaren Diskurs erwarten.


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