von Daniela Shams
In einem kürzlich geführten Gespräch mit Tucker Carlson hat der US-amerikanische Medienpersönlichkeit Alex Jones von Infowars eindringliche Warnungen vor einem möglichen Zusammenbruch des US-Dollars ausgesprochen. Das Gespräch, das weitreichende wirtschaftliche und gesellschaftliche Implikationen beleuchtet, dreht sich um Themen wie Inflation, globale Finanzinstitute und langfristige Pläne internationaler Organisationen. Jones‘ Aussagen werfen ein Licht auf komplexe Zusammenhänge, die nicht nur die USA betreffen, sondern globale Auswirkungen haben könnten, einschliesslich für Deutschland und Europa.
Ausgangspunkt: Der Goldpreis als Indikator für wirtschaftliche Turbulenzen
Das Gespräch begann mit der Aussage von Tucker Carlson: „Wenn der Goldpreis die 4.000-Dollar-Marke überschreitet, wird der US-Dollar in seiner Gesamtheit zerstört.“ Alex Jones griff diesen Punkt auf und erläuterte, warum er dies als ernstzunehmendes Szenario betrachtet. Er argumentiert, dass grosse Finanzinstitute wie Goldman Sachs, JP Morgan, der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank bewusste Entscheidungen getroffen haben, die zu einer anhaltenden Inflation führen. Diese Massnahmen dienen nach Jones‘ Ansicht der Bekämpfung globaler Verschuldung, haben jedoch unter bestimmten politischen Rahmenbedingungen zu einer Stagflation geführt, einer Kombination aus Stagnation und Inflation.
Jones verbindet dies mit Konzepten wie dem Great Reset, einer Initiative des World Economic Forum (WEF), und Massnahmen wie CO2-Steuern. Er sieht darin einen gezielten Ansatz, der wirtschaftliche Veränderungen herbeiführt, die langfristig die Strukturen der Gesellschaft beeinflussen könnten. In den USA ist der Great Reset bereits als potenzielle globale Gefahr für Inflation und die Lenkung der Marktwirtschaft bekannt.
In Deutschland hingegen kennen viele Bürger dieses Konzept noch nicht. Deutsche Wähler sollten diesen globalen Kontext berücksichtigen, um die Handlungen der deutschen Regierung besser einordnen zu können, und warum bestimmte Politiken im Land verfolgt werden. Internationale Abkommen und wirtschaftliche Strategien, die in Foren wie dem WEF diskutiert werden, könnten Einfluss auf nationale Entscheidungen haben, etwa in Bereichen wie Umweltschutz, Energiepolitik oder Finanzregulierung.
Der angebliche Plan: Von der Postindustrie zur kontrollierten Gesellschaft
Jones geht in seiner Analyse weiter und beschreibt einen postindustriellen Plan, der auf die Schaffung eines weltweiten Systems abzielt, das er mit Leibeigenschaft vergleicht. Er behauptet, dass Grenzen abgebaut werden sollen, um den Lebensstandard global zu senken und kompakte, von Eliten kontrollierte Stadtstaaten zu etablieren. Dies sei in Dokumenten wie der Agenda 21 und der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) dargelegt.
Im Kontrast dazu stellt er den Ansatz des US-Präsidenten Donald Trump dar, der eine expansive Wirtschaftspolitik für den Aufbau einer starken Mittelschicht verfolgt. Eine Sichtweise, die Jones betont, um den Unterschied zu den von ihm kritisierten globalen Strategien hervorzuheben. Jones kritisiert die UN und globale Akteure dafür, dass sie durch wirtschaftliche Kontrolle eine Form der Beeinflussung über die Bevölkerung anstreben. Er fordert auf, diesen Plan als eine Art Feudalismus zu erkennen, der unter dem Deckmantel des Neokapitalismus agiert.
Besonders hebt er die Rolle von Persönlichkeiten wie Larry Fink hervor, dem CEO von BlackRock und seit August 2025 Interim Co-Chair des World Economic Forum (WEF), eine Position, die seine Beteiligung an globalen Diskussionen unterstreicht. Jones weist auf Partnerschaften zwischen der UN und dem WEF hin, die in Bereichen wie Regierungsführung wirken und Themen wie nachhaltige Entwicklung oder technologische Fortschritte fördern.
Für deutsche Leser ist es relevant, diesen Kontext zu betrachten, da Deutschland eng in internationale Organisationen wie die UN und das WEF eingebunden ist. Viele Politiken, die in Berlin umgesetzt werden, könnten von globalen Diskussionen beeinflusst sein. Ohne Kenntnis des Great Reset und ähnlicher Initiativen ist es schwierig, die Motive hinter Massnahmen wie Klimaschutzabgaben oder wirtschaftlichen Reformen vollständig zu erfassen. In Amerika wird der Great Reset oft als Risiko für die freie Marktwirtschaft diskutiert, was zu Debatten über Inflation und Staatsverschuldung führt. In Deutschland fehlt es an einer breiten öffentlichen Auseinandersetzung.
Jones Aufruf zum Widerstand: Mobilisierung und rechtliche Erfolge
Jones plädiert für einen populären Widerstand, der sich auf die Wahl guter Gesetzgeber und Gouverneure konzentriert. Er verweist auf Erfolge in den USA, wie den Abzug von Pensionsfonds durch mehrere Bundesstaaten aus BlackRock-Investitionen. Ebenso erwähnt er gewonnene Gerichtsverfahren gegen Erpressungspraktiken und Mandate im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance), die nach seiner Sicht die Kontrolle über Unternehmen zementieren sollen.
Besonders hebt er den Widerstand durch Generalstaatsanwälte hervor, darunter Ken Paxton aus Texas, der durch Klagen BlackRock zu einem Rückzug bei DEI (Diversity, Equity, Inclusion) und ESG zwang. Jones sieht darin einen Schlüssel, um die Kontrolle über die Unternehmensführung zu brechen. Er warnt vor einem vorsätzlichen Angriff auf wirtschaftliche Strukturen und betont die Notwendigkeit, in der gewaltlosen Opposition hartnäckig zu bleiben. Globalisten streben nach seiner Einschätzung eine totalitäre Dystopie an.
In diesem Kontext ist es essenziell, den globalen Hintergrund in das Politikverständnis zu integrieren. Viele Entscheidungen der deutschen Regierung könnten in einem breiteren Rahmen stehen, der Initiativen wie dem Great Reset einschliesst. Während in den USA der Great Reset als Bedrohung für Inflation und Marktwirtschaft wahrgenommen wird, bleibt er in Deutschland oft unbekannt. Eine fundierte Auseinandersetzung könnte helfen, nationale Politiken besser zu verstehen.
Fallstudie: Great Reset und Organisationstheorie im Fokus des WEF
Diverse Studien beschäftigen sich mit diesem Thema. Eine dieser Studien untersucht die Auswirkungen des Great Reset des World Economic Forums (WEF) auf Organisationstheorie im Kontext globaler Krisen wie COVID-19 und zeigt den Zusammenhang zwischen Wirtschaft und WEF-Zielen, die eine Stakeholder-Ökonomie durch Koordination von Regierungen, Investitionen in Nachhaltigkeit und Equity sowie Nutzung der Vierten Industriellen Revolution (z. B. AI, Digitalisierung) fördern, um Unternehmen zu ESG-Standards, Risikomanagement und globaler Zusammenarbeit zu drängen.
Die Forschungsfragen lauten:
- RQ1 – Welche Implikationen hat der Great Reset für die Organisationstheorie?
- RQ2 – Wie nehmen Organisationen den WEF-Wandel wahr?
- RQ3 – Welche Art organisatorischen Wandels sehen Manager?
Basierend auf einer Mixed-Methods-Umfrage unter 150 Managern in Deutschland, Frankreich und Spanien zeigen die Ergebnisse vier Themen: Technologieintegration mit Fokus auf Digitaltools und Upskilling (50 % erwarten neue Kompetenzen bis 2030), Fernarbeit (42 % prognostizieren über 50 % Remote-Arbeit), Resilienz durch Agilität und Nachhaltigkeit sowie Mitarbeiterwohlbefinden mit kulturellen Nuancen, was hybride Change-Modelle für wirtschaftliche Anpassung nahelegt.
Quelle: https://pdfs.semanticscholar.org/1389/500035301ab55719afcdb17e4078cc31ecaa.pdf.
Fallstudie: Kritische Untersuchung der Corporate Ambitionen des WEF im Great Reset
Die Studie „A critical examination of the World Economic Forum’s corporate ambitions and the Great Reset“ analysiert die unternehmerischen Ambitionen des World Economic Forums (WEF) im Rahmen des Great Reset, mit dem Ziel, die Einflussnahme des WEF auf globale Unternehmensstrukturen und deren Ausrichtung auf eine Stakeholder-Ökonomie sowie Nachhaltigkeit zu untersuchen.
Die Forschungsfragen fokussieren auf die Mechanismen der WEF-Agenda, deren Einfluss auf Unternehmensstrategien und die Implikationen für globale wirtschaftliche Gerechtigkeit. Die Ergebnisse zeigen, dass das WEF durch Partnerschaften mit Grossunternehmen und politischen Akteuren eine Neuorientierung hin zu ESG-Kriterien, Digitalisierung und inklusiven Geschäftsmodellen fördert, wobei jedoch Risiken einer zentralisierten Kontrolle und ungleicher Machtverteilung bestehen, die kleinere Unternehmen benachteiligen könnten.
Quelle: https://phmovement.org/wp-content/uploads/2023/03/GHW6-chapter-D5.pdf.
Fazit: Die Bedeutung der Recherche und des Bewusstseins
Alex Jones‘ Warnungen laden zu einer tieferen Auseinandersetzung mit globalen wirtschaftlichen Trends ein. Ob man seinen Thesen zustimmt oder nicht, sie regen zum Nachdenken über Themen wie Inflation, globale Institutionen und gesellschaftliche Veränderungen an. Auch Alex Jones Infowars Radioshow ist mehr als kontrovers, er präsentiert sich in der typisch amerikanischen und lautstarken Art und Weise. Oft extrem provokativ und mit ganz eigenen Ansichten.
Doch in einer vernetzten Welt ist es hilfreich, internationale Kontexte zu betrachten, um auch nationale Entwicklungen zu verstehen. Selbst dann, wenn man bestimmte Personen wie Alex Jones weder mag noch ihn befürwortet. Was zählt, ist die Auseinandersetzung mit Themen, die in den Mainstream Medien kaum angesprochen werden wie in der Kolumne des L4U Magazins. Für Deutschland bedeutet das, den Great Reset und ähnliche Konzepte in den Diskurs einzubeziehen, um eine umfassendere Sichtweise auf das Regierungshandeln zu gewinnen.
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