21. Juni 2025
alice weidel rede, cpac budapest 2025

Alice Weidel Rede in Ungarn: Klartext und Standing Ovations

Alice Weidels Auftritt am 28. Mai 2025 auf der Conservative Political Action Conference (CPAC) in Budapest verdient einen einzigen Namen: Souveränität. In einem strahlend weissen Blazer oder wie man gern sagt, mit „weisser Weste“, trat die AfD-Spitzenkandidatin ans Pult und nutzte den Moment, um eine klare Botschaft zu senden: „Wir sind die nächste Regierungspartei.“ Alice Weidel Rede und deren Worte hallten durch den Saal, getragen von einer Entschlossenheit, die keinen Raum für Zweifel liess. Weidel wusste um die Bedeutung dieses Augenblicks und nutzte ihn, um ihre Vision mit unerschütterlicher Klarheit zu präsentieren, vor einem Publikum, das gebannt lauschte.

Man kann sie mögen oder nicht. An Alice Weidel und der AfD kommt niemand mehr vorbei, weder in Deutschland noch in Europa. Ihr Auftritt in Budapest war ein rhetorisches Kraftwerk, das diese Botschaft unmissverständlich vermittelte. Während Friedrich Merz und Alexander Dobrindt in Deutschland versuchen, mit „neuer“ Migrationspolitik Stimmen zu gewinnen, scheint ihre Strategie von der AfD inspiriert. Sie haben erkannt, dass sie nur dann Wähler von Weidel abwerben können, wenn sie deren und Trumps Kurs teilweise übernehmen, ohne die vielzitierte „Brandmauer“ einzureissen. Ein riskantes Manöver, das vielleicht nur die unter 30-Jährigen überzeugt, die noch nicht die politischen Nuancen durchschauen. Am Ende wird die Zeche gezahlt, und das wird der nächste Wahltag sein.

Werbung

Eine Rede wie ein Donnerschlag

„Wir müssen die Kontrolle zurückgewinnen, über unsere Grenzen, unsere Identität, unsere Zukunft“, rief Weidel in fliessendem Englisch, das noch immer eine Note von Selbstverständlichkeit vertragen könnte. Ich kann mir nicht helfen, aber ich empfinde es mittelalterlich, dass im Jahr 2025 noch immer Politiker mit Broken English auf der Bühne stehen. Die Zuhörer, eine Mischung aus ungarischen Unterstützern, internationalen Konservativen und politischen Beobachtern, hörten Weidel intensiv zu, auch sie signalisierten ihre direkte Unterstützung.

„Die Zurückweisung illegaler Migranten muss zwingend erfolgen“, betonte sie, und die Worte hallten durch den Saal. Ihre Botschaft war glasklar: Deutschland müsse sich von der „überbordenden Migration“ befreien, die sie als „Staatsversagen“ bezeichnete. „Wenn ich in diesem Land etwas zu sagen habe, werden diese Menschen nicht mehr hier sein!“, hatte sie bereits im April 2025 erklärt, und in Budapest wiederholte sie diese Linie mit Nachdruck.

Auch die EU war Teil der Rede von Alice Weidel beim CPAC in Budapest

„Die EU-Bürokratie ist korrupt und von niemandem gewählt. Wir werden die EU-Bürokraten entlassen und einer normalen Arbeit zuführen“, drohte Weidel. Es war ein Auftritt, der keine Grautöne zuliess, schwarz oder weiß, dafür oder dagegen. Wieder ist man die ersten Wochen Trumps zweiter Amtszeit erinnert. Doch Weidel und Trump fahren eine klare, gemeinsame Linie und müssen sich deshalb nicht hinter ihren Worten verstecken.

Das Gesagte wirkte ein gezielter Schlag und das Publikum in Budapest, eine Mischung aus Orbán-Unterstützern, Medienschaffenden und politischen Beobachtern, reagierte entsprechend: Beifall brandete auf, besonders als sie Ungarn als „grosses Vorbild“ für Deutschland feierte. „Ungarn ist das Bollwerk gegen illegale Migration“, lobte sie, während sie Orbán als „Symbol für Vernunft, Souveränität und Unabhängigkeit“ bezeichnete. Die Energie im Raum war spürbar; Zustimmung, aber auch gespannte Erwartung. Solche unmissverständlichen Worte wiegen heute schwer, und jeder im Raum weiss das.

Publikumsreaktionen: Begeisterung und Polarisierung

Die Reaktionen auf Weidels Rede waren so gespalten, wie man es von einer Politikerin ihres Kalibers erwartet. In Ungarn, wo Orbáns Fidesz-Partei das Sagen hat, wurde sie gefeiert. „Herzlich willkommen, Frau Präsidentin!“, rief ein X-Nutzer enthusiastisch und sprach von Tränen der Rührung über den Empfang. Die ungarischen Medien, die Orbán nahestehen, berichteten wohlwollend, und das Publikum vor Ort applaudierte lautstark, besonders bei ihren Attacken gegen die EU und die deutsche Regierung. Doch es gab auch kritische Stimmen. Die Spannung zwischen Begeisterung und Ablehnung ist greifbar, Weidel polarisiert und sie weiss es. Doch Politik ist geprägt von Unterschieden.

Merz: Ein Trump Verschnitt?

Während Weidel in Budapest während ihrer Rede die Bühne dominierte, kämpft Friedrich Merz in Deutschland mit einem Imageproblem: Er wirkt wie ein Schauspieler, der selbstsicher versucht, Donald Trump zu imitieren. Seine Reden sind gespickt mit Phrasen wie „vom ersten Tag an werde ich“, die direkt aus dem Trump-Handbuch zu stammen scheinen. Merz’ neue Koalition, angeführt von der CDU, hat tatsächlich einige von Weidels Kernforderungen übernommen, allen voran eine radikale Wende in der Migrationspolitik.

Nach dem historischen Moment im Januar 2025, als eine von der AfD unterstützte Migrationsmotion im Bundestag durchging, ist klar: Merz hat die Zeichen der Zeit erkannt. Sie spricht diesen Punkt ohne Umschweife an und vergibt damit verbale Ohrfeigen an den Wahlsieger CDU.

Doch während er versucht, die Wähler mit einer harten Linie zu überzeugen, wirkt er oft wie ein Abklatsch des US-Präsidenten. Seine plötzlich verstummten Dialoge mit Wolodymyr Selenskyj und die Betonung Deutschlands als militärische Führungsmacht erinnern an Trumps Strategie, sich nicht in die Karten schauen zu lassen. Doch wo Trump Charisma und Unberechenbarkeit ausstrahlt, wirkt Merz wie ein Schüler, der noch üben muss.

Weidel hingegen bleibt bei ihrem Skript. Noch hat sie den Vorteil, dass sie nicht liefern muss. Und deshalb streckt sie womöglich auch ihre Fühler weit über die Grenzen Deutschlands nach Brüssel aus. Sie spricht nicht nur von Migration, sondern von einer umfassenden Reform der EU, von nationaler Souveränität und einem Ende der „bürokratischen Übermacht“ in Brüssel. In Budapest lobte sie Ungarn als „Bollwerk gegen illegale Migration“ und Viktor Orbán als „grosses Vorbild“.

Trumps Aufwachtaktik wirkt wie eiskaltes Wasser: Europa vor der Wende

Nicht nur Deutschland, ganz Europa braucht einen Neuanfang, einen erdrutschartigen Wandel. Denn es sind immer mehr Menschen auf dem ganzen Kontinent, die die Politik aus Brüssel nicht mehr tragen wollen. Trump provoziert ohne Zweifel mit seiner Art; er will tiefgreifende Veränderungen. Und er geht es hart an, teilweise schmerzhaft. Doch mit der Message „Wir setzen jetzt Zölle gegen fast jedes Land auf der Erde an“ bringt er Bewegung in die Regierungen rund um den Globus. Plötzlich schrecken sie auf aus ihren Sesseln und sehen sich gezwungen, mit dem ungeliebten US-Präsidenten zu reden. Tatsächlich bringt er mit dieser Art die Leute an den Tisch und zwingt jede Regierung mitzudenken, aktiv mitzumachen.

Ohne Zweifel. Doch offensichtlich sind dennoch einige der Bürosessel in Brüssel noch immer zu komfortabel, als dass sie ausgetauscht würden. Bleibt die EU in ihrer Form so bestehen, sind ihre Tage gezählt. Das geschieht immer, wenn sich eine Regierung dem Willen des Volkes entzieht. In jedem Land, jeglicher politischer Couleur.

Weidels Auftritt in Budapest war ein rhetorisches Feuerwerk, das die Zuhörer in seinen Bann zog. Ihre Worte waren ein Aufruf zum Handeln, ihre Vision ein Weckruf für ein Europa, das sich neu erfinden muss. Während Merz mit trumpesken Gesten um Wähler wirbt, bleibt Weidel eine Kraft, die niemand ignorieren kann. Ob sie die Zukunft Europas mitgestalten wird, bleibt offen, doch in Budapest hat sie gezeigt, dass sie die Bühne beherrscht.

Zeichen der Zeit: Gegner akzeptieren um den Weg zum Gespräch zu finden

Zwei Dinge sind klar: Die Welt ist in zwei Teile gespalten, in Rechts und Links. Wir können uns weiter anfeinden oder wir können uns zivilisiert an einen Tisch setzen. Der eine wie der andere akzeptiert seinen Gegner, damit wäre eine Ebene für eine gesunde Gesellschaft geschaffen.

Oder wir machen es wie Trump: Den Elefanten in der Hand durch jeden einzelnen Raum ziehen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes und vor allem friedvolles Wochenende.

Ihre Daniela Shams

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Dann unterstützen Sie das L4U Magazin! Zeigen Sie Ihre Wertschätzung mit einem Betrag Ihrer Wahl.

Beitragsfoto: Screenshot Facebook Alice Weidel

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung