24. April 2024 Ihr unabhängiges Lifestyle Magazin L4U
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Bezahlbarer Wohnraum | Lösungen für das Alter

Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Und es sieht nicht so aus, als ob sich in naher Zukunft daran etwas ändert. Im Gegenteil, eine Zusammenfassung der Extremzahlen liest sich so: Die Obdachlosenzahlen steigen, im Jahr 2017 sind es mehr als eine halbe Million Menschen, die in Deutschland ihr Leben auf der Strasse verbringen. Auch in Österreich wächst die Zahl der Menschen ohne Zuhause, und selbst in der Schweiz sind sie mittlerweile zu finden.

Man muss wahrlich keine Statistiken aus dem Hut zaubern. Viel wichtiger ist der Blick auf die Strasse, zu den Mitmenschen. Und wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, wird sie alsbald finden. Eine traurige aber wahre Bilanz, in dem einst so reichen Europa. Und die Mieten steigen unaufhörlich weiter. Schon jetzt nimmt die Miete rund die Hälfte des Einkommens ein. Solange man in Arbeit ist, mag das möglich sein. Doch wie leben Sie später? Denn die Zukunft rast schneller auf uns zu als man denkt. Die Frage nach bezahlbaren Wohnungen für Rentner ist durchaus berechtigt und keineswegs Panikmache.

Wirdbezahlbarer Wohnraum zum Luxusgut?

Ja, der Mindestlohn ist geschaffen, doch hinkt er an einem wichtigen Punkt: Der Rente. Mit dem Minimallohn ist heute bereits klar, dass Arbeitnehmer im Rentenalter zu Sozialfällen werden. Die heute jüngere Generation, von denen ein grosser Teil nicht zu denjenigen zählen, die mit langfristigen Arbeitsverträgen gesegnet sind? Wie viel bringt die Rente in 10 oder 20 Jahren, wenn heute schon die Pension kaum noch ausreicht? Der Traum der sicheren Rente scheint ausgeträumt, denn Miet- oder Kaufpreise sind schlichtweg zu hoch. Finden Generationen wieder zusammen und holen die Eltern später zu sich in das Einfamilienhaus? Schon allein deshalb ist es wichtig, dass Familien zusammen stark bleiben und so manchen Streit einfach beiseite schieben.

Alle fünf Jahre eine Stadt wie Köln erbauen!

Eine Beispielrechnung zeigt die Brisanz des Wohntraumas von heute und morgen. Wenn jährlich 200.000 Flüchtlinge in ein Land kommen, muss innerhalb von fünf Jahren eine Wohn- und Lebensstruktur von einer Million Menschen geschaffen werden! Das sind keine kleinen Brötchen. Dazu gehört nicht nur neuer Wohnraum allein, sondern auch Straßen, Geschäfte, Feuerwehr, Polizei, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser. Zum Vergleich:

Eine Stadt so gross wie Köln müsste errichtet werden, damit die Summe von mindestens einer Million Einwohner ein würdiges Dasein führt. Wenn heute schon Mietpreise in schwindelerregender Höhe liegen, wie wird es dann in zehn Jahren sein? Die heutige Generation der 25- bis 30jährigen wird dann zur Generation 35+ gehören. Stimmen zukünftig Arbeit, Gehalt und Kosten mit guter Lebensqualität überein? Noch düsterer wird der Blick in Richtung Rente und bezahlbarem Wohnraum.

Menschen kommen und gehen – Die Flucht ins Ausland

Schon heute wandern Rentner aus Deutschland aus. Nicht wenige. Die Zahl der Auswanderer aus Deutschland steigt und hat im Jahr 2015 fast die gleiche Zahl erreicht: 997.552. Viele unter ihnen, die als Rentner ihren Lebensabend würdevoll verleben wollen. mMindestens genauso viele, die sich noch vor dem Renteneintritt ein neues Leben aufbauen, um im Alter gut leben zu können. Ihre Ziele: Schweiz, Österreich, Amerika, Canada, Thailand und vermehrt wandern immer mehr Rentner sogar nach Ungarn aus. Nun könnte man denken: Eine Million kommt, eine Million geht. Doch dem ist nicht so. Im Vergleich waren es 2.136.954, die als Zuwanderer Deutschland erreichten. Wir sind also bei der magischen Zahl von einer Million angekommen.

Wohin zieht es die Generation 35+? | Ein mutiger Blick in die Zukunft

Auch wenn nicht jeder sein Heimatland verlässt, Tatsache ist, dass es immer mehr Rentner ins Ausland zieht. Der Wunsch nach einem würdevollen, vor allem bezahlbaren Leben ist gross und nachvollziehbar. Mit steigenden Lebenshaltungskosten sind immer mehr Menschen bereit, in einem anderen Land zu leben, um Kosten zu sparen.

Für die meisten zählt Lebensqualität in den letzten Lebensjahren. Es sind vor allem Länder, in denen Basiskosten wie Miete und Strom weitaus geringer als in Deutschland sind. Dafür werden andere, kleinere Mängel hingenommen. Der Versicherungsanspruch bleibt meist bestehen, die Arztbesuche deshalb gesichert.

Altersvorsorge einmal ungewöhnlich: Senioren bilden Kommunen

Ebenfalls denkbar: Statt dem Generationenhaus entwickeln sich kleine Kommunen von Senioren. In Ländern wie Italien oder Spanien gibt es viele geräumige Landhäuser, denn vergangene Generationen wohnten als Grossfamilie zusammen. Viele dieser Häuser sind heute verlassen. Findet sich ein neuer Besitzer, könnten einzelne Zimmer oder Wohneinheiten an Senioren vermietet werden. Der Vorteil dieser neuen Kommune: Menschen im reifen Alter sind geduldiger und toleranter. Jeder Bewohner übernimmt bestimmte Aufgaben, der Alltag könnte in der Tat gemütlich werden.

Vor allem interessant ist eine solche Kommune für Senioren für Alleinstehende. Sie müssen nicht allein leben, haben Hilfe wenn nötig und können dort helfen, wo Hilfe benötigt wird. Denkbar ist eine solche Wohngemeinschaft auch hier in Deutschland, denn auch hier gibt es viele große Häuser, die sich Bewohner in einzelnen Wohneinheiten teilen könnten.

Ist das Mikrohaus die Option, um hohen Mieten zu entkommen?

Die andere Alternative: Mikrohäuser, mit dem Trend aus den USA auch als Tiny House bekannt. Leben auf kleinstem Raum und dennoch hohem Komfort. Ein kleines Stück Land, Strom- und Wasseranschluss genügen, um kostengünstig den Lebensabend zu verbringen. Mikrohäuser werden heute mit aller Raffinesse gebaut. Aufgrund dessen gestalten sich die Preise von Mikrohäusern. Stichwort Naturmaterialien, Öko-Bau. Vorteilhaft sind geringere Nebenkosten, vor allem solche Kosten, die basierend auf dem Quadratmeter berechnet werden. Es gilt also, günstige Anbieter für ein Mikrohaus zu finden, bei denen Qualität und Preis im guten Verhältnis zueinander stehen.

Dritte Möglichkeit: Die Politik schafft in kürzester Zeit eine Lösung, die ein bezahlbares Zuhause für Senioren ermöglicht – heute und morgen. Dennoch eine durchaus berechtigte Frage der Gegenwart: Wo leben wir morgen?

Selbst wenn die Situation alles andere als sicher erscheint, sollte niemand den Kopf in den Sand stecken. Wichtig ist, sich heute über das Leben von morgen Gedanken zu machen. Sicher ist, den Löwenanteil der Verantwortung trägt jeder selbst in sich. Hier liegen mehr Chancen als gedacht. Denn in einer Zeit, die von Individualität geprägt ist, entscheidet der Einzelne lieber für sich selbst. Durchaus positiv ist, dass die Generation 30 heute offen für neue Wege ist. Es wäre doch interessant zu sehen, ob die vielen Singles, die heute unterwegs sind, sich im Alter zusammentun und in einer Art Wohngemeinschaft für Senioren zusammenfinden. Eigentlich reizvoll, wenn man es genauer betrachtet …

Weitere Quellen: Statista.com