Das Wichtigste in Kürze
– Die Geschichte der Hörgeräte und Hörhilfen geht bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. zurück. Damals wurden einfache Verstärkertrichter verwendet.
– Erst im 17. Jahrhundert wurden die ersten Hörgeräte mit dem Ziel entwickelt, das Leben von Menschen mit Hörproblemen zu verbessern. Diese allerersten Modelle waren vollständig handgefertigt und hatten eine trompetenähnliche Form.
– Sie wurden Hörrohre genannt. Ihre Funktion war wirklich einfach und mit den modernen Geräten von heute nicht zu vergleichen.
Hörrohre konnten Menschen mit Hörproblemen eine gewisse Verstärkung liefern. Sie funktionieren, indem sie Schallwellen sammeln und an die Ohren des Benutzers weiterleiten. Eisen- und Holzröhren als Hörhilfen gehen auf den deutschen Erfinder Athanasius Kircher, zurück.
Es gab schon früh Bestrebungen, Hörrohre kleiner und unauffälliger zu machen. Im 18. Jahrhundert wurde es Mode, das Hörrohr unter der Kleidung oder unter Accessoires zu verstecken.
Wahrscheinlich gab es diese Art von Hörhilfen schon viel früher, (um das 2. Jahrhundert n. Chr.), obwohl es davon kaum Abbildungen gibt. In der französischen Nationalbibliothek befindet sich eine mittelalterliche Miniatur aus dem 12. Jahrhundert, die den König Artus (bei der Jagd) mit einem Hörrohr zeigt.
Im Jahre 1901 patentierte der US-Ingenieur Miller R. Hutchinson das erste Hörgerät mit Gehäuse. Diese Modelle waren mit einem Carbon-Granulat-Mikrofon ausgestattet. Neben dem Mikrofon besaßen sie einen Verstärker und eine Batterie.
In den 1930er-Jahren wurde das erste Sonotone vorgestellt. Das Modell war zunächst sehr schwer. Später gab es eine leichtere Ausführung: Diese konnten die Benutzer einfach in der Jackentasche unterbringen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen Geräte auf den Markt, die direkt über den Ohren getragen wurden. Im digitalen Zeitalter verfügen moderne Hörgeräte (modellabhängig) über die drahtlose Bluetooth-Technologie. Sie ermöglichen die Kommunikation mit Ihrem Smartphone und lassen sich zudem mit Ihrem Fernseher verbinden.
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Hörgeräte in Form von Hörrohren
Hörgeräte in Form von Hörhörnern gehen, wie oben bereits kurz angemerkt, auf eine Erfindung des deutschen Universalgenies Athanasius Kircher, zurück. Der Gelehrte stellte im Jahre 1650 der Öffentlichkeit das erste Hörrohr vor. Aber wie bereits berichtet, gab es diese Art von Hörhilfen wahrscheinlich schon viel früher. Es wird vermutet, dass bereits Alexander der Große (356 – 323 v. Chr.) einen akustischen Verstärker nutzte. Die „akustischen Hörner“ bestanden aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Eisen und Tierhörnern.
Sie konnten keine Hintergrundgeräusche herausfiltern. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kam es bei diesen Hörhilfen zu leichten Veränderungen, die in erster Linie das Design betrafen. Man versuchte, den Hörrohren mithilfe von Gravuren und Malereien mehr Eleganz zu verleihen.
Hörrohre funktionierten nach dem Prinzip der Schallsammlung und -verstärkung. Der Schall wurde gebündelt und in den Gehörgang geleitet. Auf diese Weise konnten Menschen mit Gehörproblemen besser hören. Modelle mit einer längeren Bauart waren imstande, eine bessere Schallverstärkung zu bieten. Allerdings waren die Möglichkeiten auf bestimmte Töne und Frequenzen beschränkt.
Eine häufige Anwendung der Hörhilfen brachte allerdings Risiken mit sich. Denn in den Hörrohren konnten sich Schmutz und Cerumen ansammeln und im Gehörgang Reizungen und Infektionen verursachen. Obendrein waren diese Hörhilfen sehr auffällig. Daher wurden sie von den Menschen eher selten offen getragen.
Anzumerken gilt es, dass der berühmte Komponist, Ludwig van Beethoven für seine Kompositionen Hörrohre verwendete, um die Melodien in seine Ohren weiterzuleiten.
Die ersten elektronischen Hörgeräte
Mit der Einführung der Elektrizität kam es zu einer wahren technologischen Revolution. Im späten 19. Jahrhundert erfand Alexander Graham Bell das Telefon. Dabei handelte es sich um das erste elektrische Gerät zur Sprachübertragung. Das brachte auch einen Wandel im Bereich der Hörgeräte mit sich. Thomas Edison, der ebenfalls hörgeschädigt war, erfand 1878 das Mikrofon, mit dem sich Tonsignale verstärken ließen. Im Jahre 1902 kombinierte man das Telefon mit dem Mikrofon: Das erste elektronische Hörgerät war erfunden. Diese Modelle ebneten den Weg für die Entwicklung neuer, moderner, analoger und digitaler Hörgeräte.
Der nächste große Meilenstein in der Geschichte der Hörgeräte war die Erfindung des Mikroprozessors, der Hörgeräte noch kleiner und leistungsfähiger machte. Die Massenproduktion von Hörgeräten begann. In der Folge wurden die Geräte immer kleiner, leistungsfähiger und billiger.
Die Entwicklung der Hörgeräte hat schnelle Fortschritte gemacht. Heutzutage lassen sich digitale Hörsysteme aufgrund ihrer großen Flexibilität im Bereich der Typen und Größen perfekt an die spezifischen Bedürfnisse ihrer Benutzer*innen anpassen. Durch automatisierte Funktionen erleichtern sie die Kommunikation in schwierigen Hörsituationen.
Diskretion bei hoher Klangqualität und drahtlose Konnektivität sind die Merkmale, welche die heutigen modernen Hörgeräte auszeichnen. Es gibt Modelle, die vollkommen unsichtbar im Gehörgang sitzen. Die Technologien entwickeln sich ständig weiter, um Menschen mit einer Hörschwäche noch bessere Hörgeräte bieten zu können.
Mittlerweile führen Hörakustiker auch wiederaufladbare und wasserdichte Hörsysteme. Kunden und Kundinnen werden von professionellen Hörakustikern beraten. Man informiert Sie zudem über den genauen Ablauf der Hörgeräteversorgung.
Bei den fortschrittlichen, elektronischen Modellen profitieren die Benutzer*innen von einer integrierten Bluetooth-Verbindung, die sie direkt mit dem Smartphone oder dem Fernseher verbindet. Sie müssen den Telefonhörer nicht ans Ohr halten. Ihr Hörsystem stellt sich automatisch auf die Hörsituation „Telefonieren“ ein.
Bluetooth-Geräte sind über eine App steuerbar. Sie genießen den besten Stereoklang über Ihr Hörgerät.
Fazit
Die Wurzeln der Hörgeräte reichen bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. zurück. Bei den ersten Hörhilfen handelte es sich um Hörrohre, die weitaus weniger praktisch waren, als die heutigen elektronischen Modelle.
Die Technologie im Bereich von Hörgeräten hat in den letzten Jahrzehnten rasant zugelegt. Das allererste Unternehmen, das elektronisch verstärkte Hörgeräte auf den Markt brachte, war Siemens im Jahr 1913.
Heutzutage gibt es neue Hörgerätemodelle, wie zum Beispiel Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte und In-Ear-Hörgeräte. Diese Fabrikate verbessern Ihr Gehör so gut, dass Sie einen natürlichen Klang genießen können. Mittlerweile sind Hörgeräte klein und diskret. Sie können das Leben von Menschen mit einer Hörminderung erheblich erleichtern.
Danke zur Nutzung des Beitragsfotos: von Helena Lopes auf Unsplash