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Brokeback Mountain

Brokeback Mountain gehört zweifelsohne zu den besten Filmen der Gegenwart. Die intime Geschichte zweier raubeiniger Kerle, die in der Einsamkeit des Brokeback Gefühle füreinander entwickeln.


Brokeback Mountain gehört zweifelsohne zu den besten Filmen der Gegenwart. Die intime Geschichte zweier raubeiniger Kerle, die in der Einsamkeit des Brokeback Gefühle füreinander entwickeln. Die Geschichte beginnt 1963, keine leichte Kost für eine Männerliebe. Mit Heath Leadger und Jake Gyllenhaal in den Hauptrollen hat Ang Lee es geschafft, einen modernen Western zu schaffen, der auf ungewöhnliche Art ans Herz geht.

Es ist die Ruhe, die diesen Film prägt, wie einst die Westernklassiker der 60er Jahre. Schon die ersten Anfangssequenzen geben Raum und Zeit. Man wünscht sich nichts mehr, als in diese zeitlose Stille unterzutauchen. Mit der Musik von Gustavo Santaolalla wird in Brokeback Mountain eine wundervolle Atmosphäre geschaffen, die so fern ab vom schnelllebigen Alltag spielt.

Animalischer, ehrlicher Sex

Die kurze Sex-Sequenz ist grosses Kino! Sie balgen, kämpfen fast und sind sich dort wortlos einig. Ein kurzer Fick unter Männern, die nicht schwul sind. Keine Umarmung, kein Kuss. Nur der sehnsüchtige Blick von Jack lässt die Gefühle hinter seiner Fassade vermuten. Emotionen entstehen erst später. Und dies ist wohl nur der menschenlosen Zone zu verdanken, dass Jake und Ennis sich ausleben können.

Blöd nur, dass sie beim toben vom Besitzer der Schafherde beobachtet werden. Mit ihm zeigt sich der hässliche Charakter der Zivilisation, denn er entwertet beide, nachdem er sie beobachtet hat. Und dieser macht ein Jahr später deutlich klar, was er von den beiden Männern hält. Mit angewiderter Mine verweigert er Jack die Arbeit und scheucht ihn hinaus.

Dass Männer leise leiden, wird klar, als Ennis bei Jakes Abreise zusammenbricht. Gerade Ennis, der doch den Traum von einer Familie auf einer eigenen Ranch träumt. Jake ist weg und so geht er zurück zu seiner Verlobten Alma, die in einem tristen Alltag mit einer wachsenden Zahl von Kindern landen.

Als Jake nach vier Jahren endlich wieder auf der Bildfläche auftaucht, begrüssen sich die beiden Männer heftig leidenschaftlich. Alma öffnet die Tür und entdeckt die beiden. Völlig schockiert im Geiste der 70er Jahre kann sie nichts sagen, als die beiden von dannen ziehen. Wieder landen sie im Bett, innig vereint. Eine ehrliche Seelenverwandtschaft. Das Schwulsein wird von der Menschlichkeit der beiden völlig überdeckt. Der Film kommt ohne Klischees über Homosexualität aus und bleibt in jeder Minute gnadenlos ehrlich.

Alma zerbricht an der Verbindung der beiden Männer. Doch Ennis liebt beide, seine Frau und Jake. Mit ihm kann er ganz er selbst sein. Es geht in Brokeback Mountain nicht vordergründig um Homosexualität, vielmehr geht es um die Verbindung zweier Menschen, die sich aus unerklärlichen Gründen gegenseitig anziehen. Der Traum vom Sein wird mit dem anderen wahr. Während beide längst eigene Familien haben. Denn auch Jake hat in der Zwischenzeit geheiratet und ist Vater einer Tochter geworden.

„… und wir können uns an nichts festhalten“

Erst als sie anfangen darüber zu sprechen wie es wäre, wenn sie beide zusammen leben würden, kommt wieder der hässliche Charakter der Gesellschaft heraus. Ennis musste als 9-jähriger sehen, wie ein homosexueller Mann zu Tode gequält wurde. Beide wissen, dass ihnen nicht mehr bleibt als ein paar Momente.

Alma lebt mit der Gewissheit einer ausserehelichen Beziehung ihres Mannes – zu einem Mann. Lureen, Jakes Frau wiederum, bemerkt von allem nichts. Ausser der Tatsache, dass ihr Mann zwei, dreimal im Jahr eine 14-stündige Fahrt auf sich nimmt. Doch irgendwann wird ihr das trostlose Leben mit Ennis zu viel. Es ist kein Geld da, er unternimmt nichts mit ihr, das Haus ist mehr als traurig. Sie lassen sich scheiden.

Die Jahre gehen ins Land. Jake und Ennis leben in ihren Familien. Ihre Treffen werden seltener, doch Jake gesteht Ennis eines Tages, dass er ihn manchmal so sehr vermisse, dass es schmerzt. Ihre letzte Begegnung schmeckt bitter, denn Ennis ist an Pflichten gebunden und kann seine Jobs nicht einfach hinschmeissen. Der Unterhalt an Alma und die Mädchen nagt an ihm.

Nach fast 20 Jahren outet sich Jack in seiner Zuneigung zu Ennis. Denn er will mehr, während Ennis sich völlig verloren fühlt. (eine hinreissende Verknüpfung zu Heath Ledgers Leben) Dabei zeigt sich, dass Ennis nur übertüncht, was in ihm steckt und bis in die Tiefen seiner Seele unter der verbotenen Liebe leidet.

Ihre Beziehung wird jäh beendet. Jake ist mit 39 Jahren verstorben oder musste sterben. Auch über den Tod hinaus will er mit Ennis verbunden bleiben. Seine Asche soll beim Brokeback Mountain verstreut werden. Nach mehr als 20 Jahren blieb der Brokeback der wichtigste Ort. Ihm musste klar sein, dass auch seine Familie damit um sein Geheimnis wüsste. Beim Besuch von Jakes Eltern wird klar, dass sein Vater das Geheimnis seines Sohnes kannte und ihm genau deswegen den letzten Wunsch verwehrte, indem er bestimmte, dass die sterblichen Reste in das Familiengrab kämen. Ennis ist allein und hat verloren, wonach er nie gesucht hatte.

Beitragsfoto: „Brokeback Mountain“ by 木小川 is licensed under CC BY-NC-SA 2.0


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