Endlich geht es vorwärts. Der Brexit dürfte nun klare Züge annehmen. Mit diesem Sieg haben deutsche Medien wohl kaum gerechnet. Was gab es in den letzten Jahren für verbale Gewitter, Großbritannien würde untergehen und ohne die EU nicht existieren können. Alles Quatsch und mittlerweile typisch deutsches Negativszenario, das jeden medial zerreisst, der nicht 100-prozentig konform mit der EU läuft.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Es lebe der Brexit!
Nun, auch ohne Aktien zu besitzen, kann sich der politisch interessierte Leser ein Bild von der Londoner Börse machen. Denn der LSE-Aktie geht es ausgesprochen gut. Schon bei den ersten Hochrechnungen gestern Abend kletterte das Finanz-Barometer nach oben. Auch langfristig steht die Londoner Börse gut da. Diese Zeichen auf wirtschaftlicher Seite sollten beim Langzeit-Poker Brexit nicht unbeachtet bleiben. Denn anscheinend teilen auch die Protagonisten der Wirtschaft den Brexit. Ganz anders als Deutschland, das seit den ersten Tagen des Brexit den Untergang Grossbritanniens vorherzusehen versucht. Denn für Deutschland kommt nichts treffender als ein Land, das Hilfe benötigt. Aber nichts da.
Grossbritannien und die EU – Eine Ehe mit Dauerkrise
Seit dem Referendum über den Brexit war ich für den Austritt und der damit einhergehenden Freiheit. Denn statt einer Vereinigung entwickelte sich die EU zu einer Hundeleine. Wer nicht horcht, dessen Band wird kürzer gezogen. Die britische Insel ist ein erfolgreiches Jahrtausendprojekt und kam den grössten Teil seiner Zeit ohne die formale Vereinigung Europas aus.
Dass ewige Negativ-Schlagzeilen nicht hilfreich sind, hat die Vergangenheit mehrfach gezeigt. Es braucht optimistische Stimmen, auch in schwierigen Zeiten.
Im Verlauf dieser Brexit-Geschichte habe ich positive Stimmen aus der politischen und medialen Landschaft vermisst. Stimmen, die sagen: Es wird erfolgreiche weitergehen. UK wird sich erholen und auf dem Weltmarkt mithalten. Auch das Britische Pfund wird nach einer schwächeren Phase wieder erstarken. Statt dessen nur Missgunst, Ärger und versteckte Angst vor eigenen Verlusten.
Von Boris Johnson wird man noch einiges hören
Seit den Planungstagen der EU brachte Grossbritannien immer wieder Kritikpunkte auf den Tisch. Die Zeichen deshalb standen ohnehin auf „zeitlich begrenzt“. Denn Brüssel vermochte es nicht, die Diskussionspunkte auf Augenhöhe zu besprechen. Und so kam, was kommen musste: Das endgültige Aus einer Ehe auf dem Papier. Die Deutschen mögen gern glauben, sie seien der Wirtschaftsmotor Europas, doch ohne das Vereinigte Königreich wird auch das geografische Herz Europas nicht besser dastehen.
Sie glauben nicht an den Brexit? Wir schon
Und während sich einige noch lustig machen über den blonden Briten mit der merkwürdigen Frisur, wird selbiger nicht lange fackeln. Boris Johnson ist ein Mann der Tat, das hat er in seiner Laufbahn und mit den Ergebnissen der britischen Unterhauswahl gezeigt. Mit mehr als 360 Stimmen hat er ein Rekordergebnis seit 1987 erzielt. Ich zumindest freue mich auf einen ausser der Reihe tanzenden Boris Johnson. Er wird die politische Landschaft Europa erneuern. Im positiven Sinne versteht sich.
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