12. Dezember 2024 Unabhängig in deutsch und englisch L4U Magazin
mulchen mit rasenschnitt

Gartenarbeiten: Was hat es mit dem Mulchen auf sich?

Fragt man in diversen Foren, warum die eigenen Pflanzen so schlecht wachsen oder die Blätter hängen lassen, kommt oft die Antwort: „Mulchen! Du musst mulchen.“ Schön und gut, alle reden davon, viele scheinen es zu tun. Mit Erfolg, denn Tomaten, Paprika und Gurken wachsen herrlich. In diesem Beitrag gehen wir auf die Frage ein: Was ist Mulchen? Mulchen mit Rasenschnitt – ja, und warum? Ein Artikel, der Ihnen die Augen öffnen wird und spätestens im nächsten Gartenjahr für bessere Erfolge als in diesem Jahr sorgt.

Mulchen mit Rasenschnitt | So wird es gemacht

Geschnittener Rasen kann angetrocknet oder auch frisch um die Pflanzen herum gelegt werden. Er trocknet an warmen Sommertagen ohnehin sehr schnell. Wichtig ist, den Rasenschnitt locker auszulegen und nicht verdichtet, damit er nicht schimmelt. Bereits trockener Rasen muss natürlich nicht noch einmal getrocknet werden.

Der Rasenschnitt wird auf dem gesamten Beet verteilt. Denn es geht schliesslich in erster Linie darum, den Boden nicht austrocknen zu lassen. Demzufolge muss auch der gesamte Bereich gemulcht werden. Am Ende sollte also nichts frei bleiben.

Das anschliessend gegossen werden muss, steht ausser Frage. Jedoch weitaus weniger als ohne mulchen. Pi mal Daumen könnte man sagen, einmal in der Woche die gemulchten Beete wässern. Und zwar richtig gut. Viele Gartenfreunde wässern ihre Beete zu wenig. Eine 5-Liter Giesskanne reicht nicht aus. Das Wasser muss tief in die Erde sickern, damit die Wurzeln sich ausbreiten können, denn nur so kann die gesamte Pflanze wachsen. Wird zu wenig gegossen, bleiben tiefere Erdschichten trocken, was zur Folge hat, dass die Wurzeln die Feuchtigkeit nicht aufnehmen können.

Hier sehen Sie, wie gut sich Pflanzen mit Rasenschnitt entwickeln oder eben auch nicht.

pflanzen mit rasenschnitt mulchen
Cime di Rapa Jungpflanze, ohne Rasenschnitt, Stängelkohl
junge palmkohlpflanzen mit rasenschnitt
mulchen mit Rasenschnitt
junge palmkohlpflanzen mit rasenschnitt
 
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Beim Giessen schimmelt die Mulchschicht nicht, sofern sie nicht zu dick aufgelegt wurde. Deshalb immer der Hinweis beim Mulchen mit Rasenschnitt „locker auflegen“. Bleibt Luft zwischen den Grashalmen, werden sie auch nicht schimmeln. Und beim einmaligen Wässern pro Woche erst gar nicht.

Am Ende des Tages bleibt abzuwarten, wie sich die Pflanzen entwickeln. Denn eine schöne Blüte oder eine gute Ernte hängen von mehreren Faktoren in Kombination ab: Ob der Boden gut aufgelockert ist. Sie können mulchen wie Sie wollen, ist der Boden verhärtet, wird keine Pflanze wachsen. Deshalb ist es wichtig, vor dem Einsetzen der Pflanzen den Boden gut zu lockern und dann mit Mulch abzudecken. Da die Nässe länger im Boden bleibt, trocknet dieser auch nicht so schnell aus und bleibt weich.

Wir müssen das Rad nicht zweimal erfinden. Mulchen mit Rasenschnitt gehört zum alten Gärtnerwissen und ist extrem effizient. Schon nach wenigen Tagen zeigen sich die Pflanzen kräftig und gesund. Der Boden darunter ist auch nach mehreren Tagen noch feucht. Genau das richtige Zeichen, dass Mulchen mit Rasenschnitt pflanzenfreundlich und nachhaltig ist!

Über Generationen wurde die Technik angewendet. Erst im 21. Jahrhundert werfen wir mit Stickstoff und Kaliumgehalt der Böden um uns und vergessen das Wichtigste: Boden und Pflanzen zu beobachten und daraus zu lernen. Die Basis jeglicher Gartenarbeiten ist immer ein guter, nährstoffreicher und weicher Boden. Hat er diesen Zustand, verfügt er auch über die notwendigen Nährstoffe.

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Die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema Mulchen

Was ist Mulchen?

Mulchen ist der aktive Schutz vor Wasserverdunstung in den Sommermonaten. Durch das Auflegen von geschnittenem Gras oder Heu wird die extrem hohe Verdunstung spürbar reduziert. Das hat zur Folge, dass Pflanzen über den Tag hinweg besser mit Feuchtigkeit versorgt sind.

Welche Erfolge bringt das Mulchen mit Rasenschnitt?

Jegliche Pflanzen sind vor dem Austrocknen der Wurzeln geschützt. Damit bleiben sie kräftiger, was wiederum auch das Wachstum bzw. der Fruchtbildung (zum Beispiel bei Tomaten) fördert. Gleichzeitig wird Wasser eingespart, denn statt täglich zu giessen müssen die Pflanzen nur alle drei bis vier Tage gegossen werden.

Welche Vorteile hat das Mulchen im Garten?

Mulchen reduziert die schnelle Verdunstung des Bodens, weshalb weniger gegossen werden muss. Damit kann auch der Wasserverbrauch reduziert werden. Darüber hinaus mindert es die Bodenerosion durch Regen und Wind. Aufgelegter Mulch verhindert das schnelle Wachsen von Unkräutern. Mulchen reguliert die Bodentemperatur und sorgt für ein harmonisches Mikroklima. Eine Mulchschicht fördert das natürliche Bodenleben durch Insekten und fördert somit das biologische Gleichgewicht der Natur.

Womit wird gemulcht?

Das ideale Mulchmaterial ist kurzer Rasenschnitt, der im Grunde in nahezu jedem Garten wächst. Beim Rasen mähen wird der Inhalt des Fangkorbs auf die Beete verteilt. Gerade Erdbeeren freuen sich über die weiche Untermatte, denn mit dieser Mulchschicht liegen die Erdbeeren auf dem trockenen Gras und ziehen weder Nässe noch Sand an.

Wann wird mit Rasenschnitt gemulcht?

Gemulcht wird, wenn die Pflanzen eine Grösse von 10 bis 15 Zentimeter erreicht haben und das Wetter entsprechend warm ist. Temperaturen über 25° C zeigen an, dass der Boden jetzt schneller austrocknet bzw. das gegossene Wasser schnell verdunstet.

Was geschieht mit dem trockenen Gras?

Das trockene Gras wird später in den Boden eingearbeitet. Es sorgt dafür, dass der Erdboden weich wird und Feuchtigkeit besser speichern kann.

Eignet sich trockenes Unkraut zum Mulchen?

Eher nicht. Unkräuter sind extrem überlebensfähig und es ist gut möglich, dass sich schnell wieder Unkräuter im Boden niederlassen. Dies muss nicht zwangsläufig über die Wurzeln erfolgen, sondern kann auch durch die Samen der Unkräuter geschehen. Deshalb ist samenfreies Mulchmaterial besser als trockenes Unkraut!

Bedeutet Mulchen auch gleichzeitig düngen?

Nein, das Mulchen ersetzt nicht das Düngen. Der Fokus liegt allein im Schutz der Pflanzen und der hohen Wasserverdunstung in den Sommermonaten. Ein offener Boden reisst nach dem Regen auf, die Wurzeln verkümmern und die Pflanze wächst nicht gut. Während ein gemulchter Erdboden kaum Flüssigkeit verliert und dadurch das harmonische Mikroklima bestehen bleibt. Alle wichtigen Nährstoffe sollten vorher in den Boden gebracht werden, zum Beispiel durch Kompost.

Wie mulche ich mit Rasenschnitt?

Das geschnittene Gras wird in lockeren Schichten direkt um die Pflanzen gelegt. Bei einer Tomate beginnt das Auslegen der Mulchschicht direkt an der Pflanze immer ringsherum. Die Schicht sollte locker aufgetragen werden und so dick sein, dass der Boden gut bedeckt ist, ähnlich wie eine leichte Sommerdecke. Darauf kann ab und an gegossen werden.

Kann ich Holzhäcksel zum Mulchen verwenden?

Jein. Für Gemüsebeete sind Holzhäcksel eher ungeeignet. Zum einen könnten Krankheitserreger auf dem Holz sitzen, zum anderen wird der Boden schnell sauer. Zum dritten sind Holzhäcksel weitaus schwerer und sorgen schnell für eine viel zu dicke Schicht. Auch das spätere Bearbeiten der Beete könnte schwierig werden – je nach Dicke der Häcksel. Besser aufgehoben sind Holzhäcksel um Bäume herum.


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