16. April 2024 Ihr unabhängiges Lifestyle Magazin L4U
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Bei Speisen und Reisen, Mode und Medikamenten: Mehr Halal-Nachfrage auch von Nicht-Muslimen

Von Ewald König

Auch Messen entdecken den Wachstumsmarkt

Produkte, die halal sind, also als „rein“ gelten, sind zunehmend gefragt – und zwar nicht nur bei Muslimen, sondern auch bei Nicht-Muslimen in ganz Europa, auch in Deutschland. Das gilt für Lebensmittel ebenso wie für Dienstleistungen, aber auch für Produkte wie Kosmetika und Mode. Darauf stellen sich die Hersteller ein. Sogar die Messeveranstalter beschäftigt das Thema, müssen freilich noch Geduld aufbringen, bis das Coronavirus sein Unwesen beendet.

Sogar Digitalisierung kann halal sein

Immer mehr Verbraucher suchen bewusst nach Halal-Produkten und -Dienstleistungen und gewöhnen sich daran. Das betrifft nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch die entsprechenden Zutaten und die Herstellungsmethoden, aber auch Gesundheitsprodukte, Mode, Kosmetika, Pharmazeutika, Pflegedienste, Tourismus, aber auch Logistikketten und Finanzdienstleistungen bis hin zu Halal-Aspekten bei Digitalisierung und Franchise-Systemen.

Messetermine wegen Corona verschoben

Hätte nicht das Coronavirus das Verschieben der Veranstaltungen erzwungen, hätte es zeitnah sogar zwei einschlägige Messen geben: in Deutschland eine neu aufgelegte Halal- Messe in Hannover, und in Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias, die weltweit führende Halal-Messe MIHAS. Die Abkürzung steht für Malaysia International Halal Showcase. Es handelt sich um die größte Fachmesse für halal zubereitete Lebensmittel und andere Produkte sowie Dienstleistungen. Die MIHAS ist drauf und dran, ihre Kooperation mit Deutschland massiv zu verstärken. Vorerst müssen jedoch der Verlauf der Epidemie und die neuen Messetermine abgewartet werden. Nach letztem Stand ist die MIHAS für 1. bis 4. September 2020 geplant.

Eine Bühne für Halal-Lifestyle

Was in Hannover erst Premiere haben wird, ist in Kuala Lumpur längst als größte internationale Plattform für die Halal-Industrie bekannt. Alles, was mit Halal zusammenhängt, findet sich auf dieser Messe. Die Kontakte der Vertreter der Schlüsselindustrien, von Dienstleistungen und Lifestyle sowie das dazugehörige Konferenzprogramm bieten Halal eine Bühne.

Der allgemeine Trend zu Halal spiegelt sich in der Entwicklung der Messe wider: In den vergangenen drei Jahren gelang es den malaysischen Messeveranstaltern, das Volumen ihrer Schau mehr als zu verdoppeln. Das enorme Wachstum bei den Ausstellerzahlen, den Besucherzahlen, den Sponsoren, den Diskussions- und Seminarveranstaltungen, den Handelsabschlüssen und nicht zuletzt der Messefläche spricht für den Erfolg. Die Internationalisierung der Branchenmesse schreitet voran, und besonders Deutschland mit seinen 3,5 Millionen Muslimen (und 79 Millionen Nicht-Muslimen) haben die Malaysier im Fokus.

Weltweit steigende Nachfrage nach Halal Produkten

Wie Badrul Hisham Hilal, Vertreter der Außenhandelsabteilung (Trade Commissioner at Malaysia External Trade Development Corporation (Matrade) mit Sitz in Frankfurt am Main, vor kurzem im Gespräch mit Journalisten in Berlin erläuterte, liegt der rasante Erfolg nicht nur an der weltweit zunehmenden Zahl von Muslimen, sondern auch an der steigenden Nachfrage von Nicht-Muslimen nach Halal-Produkten. ​Um das Potenzial zu illustrieren: Im Jahr 2018 gaben Muslime weltweit 2,2 Billionen US- Dollar (nicht: Milliarden!) für Halal-Produkte aus, und im Jahr 2024 dürften es bereits 3,2 Billionen US-Dollar sein.


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