21. Juni 2025
Hörlösungen mit CROS- und BiCROS-Technologie

Hörlösungen mit CROS- und BiCROS-Technologie

Nicht jede Hörminderung betrifft beide Ohren gleichermaßen – und genau hier setzen spezielle Technologien wie CROS und BiCROS an.
 
Wenn ein Ohr vollständig gesund ist und das andere kaum oder gar nicht hört, kommt eine CROS-Versorgung infrage. Dabei wird der Schall vom nicht hörenden Ohr aufgenommen und drahtlos an das gesunde Ohr übertragen. So entgeht Ihnen kein Gespräch mehr von der „falschen Seite“.
 
Bei einer BiCROS-Versorgung hingegen ist auch das zweite Ohr in gewissem Maße hörgemindert. In diesem Fall wird der Ton vom tauben Ohr ebenfalls zum besseren Ohr übertragen – allerdings wird dieser zusätzlich verstärkt, um auch die Hörschwäche des besser hörenden Ohrs auszugleichen.
 
Das Hauptziel beider Systeme: das Richtungshören verbessern. Denn wer aus verschiedenen Richtungen akustische Informationen wahrnehmen kann, gewinnt nicht nur an Lebensqualität, sondern auch an Sicherheit im Alltag – sei es im Straßenverkehr, bei Gesprächen in Gruppen oder beim Besuch von Veranstaltungen.
 
Diese Technologien bringen Betroffene dem natürlichen, binauralen Hören wieder ein gutes Stück näher.
 
Hörgeräte für die CROS- und BiCROS-Versorgung im Vergleich
 
Lange Zeit wurde Menschen mit einseitiger Hörminderung wenig Aufmerksamkeit geschenkt – die verbreitete Meinung war: Ein gesundes Ohr reicht aus. Heute weiß man es besser.
 
Ein zentrales Problem für Menschen mit einseitiger Taubheit ist das fehlende Richtungshören. Geräusche können nur aus einer Richtung wahrgenommen werden – der des gesunden Ohrs. Das erschwert nicht nur alltägliche Gespräche, sondern kann auch im Straßenverkehr zur Gefahr werden. Wer nicht hört, woher ein Auto kommt, kann sich kaum sicher orientieren.
 
Hinzu kommt: Auch das Sprachverstehen leidet, wenn nur ein Ohr hört. Denn binaurales Hören – also das Zusammenspiel beider Ohren – sorgt dafür, dass wir wichtige von unwichtigen Geräuschen unterscheiden können. In einer geräuschvollen Umgebung filtert unser Gehirn mithilfe beider Ohren gezielt Stimmen heraus, auf die wir uns konzentrieren möchten.
 
Fehlt dieser natürliche Mechanismus, geht ein gutes Stück Lebensqualität verloren. Doch es gibt Hilfe: Sofern der Hörnerv funktionsfähig ist, können moderne CROS- oder BiCROS-Hörgeräte eine sinnvolle Alternative zu einem Implantat darstellen – so die Experten von Poser Hörgeräte.
 
Diese Systeme geben dem Gehirn wieder mehr Informationen an die Hand – für besseres Sprachverstehen, mehr Orientierung und ein Plus an Sicherheit im Alltag.
 
CROS-Hörgeräte: Die Lösung bei einseitiger Taubheit
 
Für Menschen mit einseitiger Taubheit kann ein CROS-Hörgerät eine echte Erleichterung im Alltag sein. Die Technik dahinter ist ebenso clever wie wirkungsvoll: CROS steht für „Contralateral Routing Of Signal“ – das bedeutet, dass Schallsignale vom nicht hörenden Ohr zur gesunden Seite weitergeleitet werden.
 
Das Besondere dabei: Anders als bei herkömmlichen Hörgeräten befinden sich Mikrofon und Hörer nicht am gleichen Ohr. Das Mikrofon sitzt am betroffenen Ohr und nimmt dort Geräusche auf. Diese werden per Funkübertragung an das gesunde Ohr geleitet, wo der Hörer sie wiedergibt – ganz ohne die Funktion des gesunden Ohrs zu beeinträchtigen.
 
So entsteht ein deutlich natürlicheres Hörempfinden. Denn erst wenn beide Ohren zur Schallaufnahme beitragen, kann das Gehirn Geräusche räumlich verorten – eine Fähigkeit, die bei einseitiger Taubheit sonst verloren geht.
 
Früher war diese Technik noch fest in spezielle Brillengestelle integriert. Heute sind CROS-Systeme diskret, kabellos und komfortabel – erhältlich sowohl als Hinter-dem-Ohr-Variante als auch in Form kompakter Im-Ohr-Systeme. Viele namhafte Hersteller bieten mittlerweile moderne CROS-Lösungen an, die sich optimal an individuelle Bedürfnisse anpassen lassen.
 
Damit wird aus einem hörenden Ohr kein Einzelkämpfer mehr – sondern Teil eines ausgeklügelten, technischen Duos.
 
BiCROS-Hörgeräte: Lösung bei beidseitiger, unterschiedlich starker Hörminderung
 
Wenn beide Ohren von einer Hörminderung betroffen sind, das eine jedoch deutlich stärker als das andere, bieten BiCROS-Hörgeräte eine passende Lösung.
 
Die Funktionsweise ähnelt der CROS-Technologie: Auch bei BiCROS wird der Schall vom schlechteren Ohr über ein Mikrofon aufgenommen und drahtlos an das bessere Ohr übertragen. Doch BiCROS geht einen Schritt weiter – denn zusätzlich wird auch das bessere Ohr verstärkt versorgt.
 
Konkret bedeutet das: Das Mikrofon am stärker betroffenen Ohr nimmt Geräusche auf und leitet sie an das Hörgerät am anderen Ohr weiter. Dieses verfügt nicht nur über einen Hörer, sondern auch über ein eigenes Mikrofon. So kann es nicht nur die Signale vom schlechteren Ohr wiedergeben, sondern auch Umgebungsgeräusche auf der eigenen Seite erfassen und verstärken.
 
Das Ergebnis ist ein möglichst ausgewogenes Klangbild – trotz unterschiedlicher Hörleistung beider Ohren. Für Betroffene bedeutet das mehr Sicherheit, ein verbessertes Sprachverständnis und ein deutlicher Zugewinn an Lebensqualität.
 
Mit BiCROS-Systemen wird das Richtungshören spürbar erleichtert – eine Fähigkeit, die im Alltag entscheidend sein kann. Moderne Hörgerätehersteller bieten hierfür diskrete und leistungsstarke Modelle an, die individuell angepasst werden können.
 
Preise und Erstattungsmöglichkeiten
 
CROS- und BiCROS-Hörgeräte zählen zu den technisch besonders ausgefeilten Lösungen im Bereich der Hörversorgung. Diese Systeme bieten nicht nur hohe Leistung, sondern auch einen spürbaren Mehrwert im Alltag – entsprechend variieren auch die Preise. Je nach Funktionsumfang und Modell bewegen sich die Kosten vom mittleren bis in das gehobene Preissegment.
 
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt dabei einen festen Zuschuss, der sich am Grad der Hörminderung orientiert. In der Regel deckt dieser Betrag jedoch nicht die gesamten Kosten ab – insbesondere bei höherwertigen Geräten mit moderner Funktechnologie.
 
Doch es gibt gute Nachrichten: Wenn eine medizinische Notwendigkeit für ein CROS- oder BiCROS-System besteht und herkömmliche Hörgeräte keine ausreichende Versorgung bieten, kann die Krankenkasse verpflichtet sein, auch teurere Geräte zu bezuschussen. In mehreren Einzelfällen haben Gerichte bereits im Sinne der Versicherten entschieden und den Kassen die Erstattung über den Regelsatz hinaus auferlegt – vorausgesetzt, die medizinische Indikation ist eindeutig.
 
Denn das Grundrecht auf eine wirksame Hörhilfe gilt auch bei asymmetrischer Schwerhörigkeit – und die bestmögliche Versorgung sollte nicht am Budget scheitern. Sie möchten wissen, ob eine CROS- oder BiCROS-Versorgung für Sie infrage kommt? Dann lassen Sie sich am besten von einem Hörgeräteakustiker in Ihrer Nähe beraten.

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