Es war eine aufreibende Woche, hoch emotional bis hin intellektuellem Headbanging. Erst postet Frau Lambrechts Sohn ein Foto aus dem Helikopter. Freundlich, lächelnd und mit einem so unheimlich gewinnenden Gesichtsausdruck, der an Niko Rosberg erinnert. Man sieht ihm an, wie stolz er ist, einen Inlandsflug mit dem Heli zu machen. Dumm gelaufen, denn es ist der Regierungshelikopter und es ist nur allzu gut nachvollziehbar, dass die Menschen in Deutschland das gar nicht lustig finden.
All jenen, die nur zu gern argumentieren, dass ein solcher Flug rechtlich völlig in Ordnung sei und dass Mama Lambrecht den Flug für 261 Euro bezahlt hat – hier kommt der Moralfinger mal von der anderen Seite! Denn während das Volk aufgefordert wird, für „den Frieden zu frieren“, 2 Euro für einen Liter Benzin kaufen und die Inflation unaufhörlich steigt, sind solche Fotos einfach unethisch. Schlimmer noch, das glückliche Gesicht vermittelt seine Lebenseinstellung: Glanz und Gloria, ein Flugzeug fast für sich allein (richtig ja, ein klitzekleiner Helikopter) mit einem Glas Wein und einem gediegenen Mittagessen. Nun gut, hoffen wir, dass der junge Mann seine Lektion gelernt hat. Ich prophezeie ihm eine Karriere im Bundestag oder als Konzern-Berater mit einem ebenso stattlichen Einkommen.
Was kann der Einzelne bei solchen Geschichten tun? Sich umdrehen und den Tag geniessen. Die Aufregung über den kleinen Jungenstreich ist es nicht wert, die Gesundheit des Herzens zu riskieren. Man muss eben nicht über jedes Stöckchen springen.
Finnland und der Nato-Beitritt
Dass die Finnen sich zum Nato-Beitritt entschliessen, lag schon länger auf der Hand. Das eigentlich wirklich Schlimme daran ist, dass die Nato weiter wächst und jede Gelegenheit genutzt wird, damit sie grösseren Raum einnimmt. Es ist bedauerlich, dass der Mensch im Jahr 2022 noch immer nicht in der Lage ist, ohne Waffen, Krieg und Verteidigung zu leben. Allzu weit kann es mit der Zivilisation ja dann nicht sein, wenn wir uns noch immer mittelalterlich bis auf die Zähne bewaffnen, um uns zu verteidigen.
Der eigentliche Paukenschlag dieser Woche: Bhakdi und die Anklage zur Volksverhetzung
Eine solche Nachricht muss man erst einmal verdauen. Obwohl die Staatsanwaltschaft Kiel im ersten Anlauf keinen Anlass zu diesem schweren Vorwurf sah, gelang es im zweiten. Endlich – werden die Widersacher wohl denken. Damit ist klar: Man will Sucharit Bhakdi bis aufs Mark treffen, seine geleistete Arbeit zunichte machen und ihn als Person aus dem gemeinschaftlichen Kreis ausschliessen. Deutschland im Jahr 2022. Ein Doktor, ein Professor, der jahrzehntelang als Mikrobiologe gearbeitet hat. Seit Anfang der 70er Jahre hat Bhakdi in der Forschung und Wissenschaft gearbeitet, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wird nun wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen.
Es gibt die, die sich freuen und die, schockiert sind. Wer sich mit seinen Aussagen zum Coronavirus, zu den Massnahmen und seiner damit im Zusammenhang stehenden Kritik auseinandersetzt hat (was nicht zwangsläufig bedeutet, dass man seiner Meinung sein muss), weiss, dass dieser Mann die Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Hinzu kommt, und das mag wieder seinen Gegnern nicht gefallen, dass viele seiner Aussagen eingetroffen sind. Und er ist nicht allein. Neben Sucharit Bhakdi forschen viele Wissenschaftler und Ärzte an den Symptomen und Krankheitsverläufen des Coronavirus. Das deutsche Medien darüber nicht berichten, macht den Thailänder nicht zu einem Einzelwesen, der verwirrt durch die Gegend läuft.
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An dieser Stelle lassen wir bewusst den politischen Teil aus und schauen auf das, was im Grunde aus dem Blickfeld geraten soll. Angst. Bhakdi nimmt den Menschen die Angst vor Krankheiten und Infektionen. Und das schon lange bevor Corona überhaupt auf dem wirtschaftlich internationalen Plan stand. Sein Buch „Schreckgespenst Infektionen“ erschien im Jahr 2016.
Angst ist ein wirksames Tool, mit dem Kasse gemacht wird
Aus medizinischer Seite ist alles mit Angst verbunden. Schnell wird verbal die Keule Tod geschwungen. Alles ist gefährlich, vor allem muss geimpft oder medikamentös behandelt werden. Seit Jahrzehnten wird hartnäckig daran gearbeitet, Menschen glaubhaft zu machen, Medizin und Wissenschaft könnten vor todbringenden Krankheiten schützen. Der Tod gehört zum Leben, daran werden weder Medizin noch Wissenschaft etwas ändern. Es liegt an uns, sich damit auseinanderzusetzen. Wer Angst vor dem Tod hat, wird alles tun, was der Doktor ihm rät. Ohne zu hinterfragen.
Denn Angst wiegt schwerer als Wissbegierde.
Bhakdi nimmt einen Teil dieser Angst und zeigt, wo Risiken liegen und warnt vor der Impfung. Nicht nur er allein, auch der Erfinder der mRNA Robert Malone selbst, sieht in der Entwicklung in 20 Jahren eine überaus ungesunde Entwicklung für den Menschen. Mit der Anklage zur Volksverhetzung wird das eigentlich weitaus wichtigere Thema wieder verschoben. Eine Taktik, die sich mittlerweile bewährt hat. Leider bleibt bei dieser Strategie auch eine tatsächlich offene Diskussion aus. Würden Sie nicht auch gern einmal Bhakdi, Streeck und Drosten in einem konstruktiven Austausch sehen wollen? Ich fände das mehr als interessant.
Wissenschaft darf irren – Doch sie muss es zugeben können
Leider hat die Wissenschaft der Lehre längst verlassen und ist an der Kreuzung zum Geldpfad abgebogen. Vornehmlich geht es um Profit, Gewinne und wieder Profit. Wer Medikamente verkaufen will, braucht Patienten. Wer Menschen impfen möchte, muss überzeugende Argumente auf den Tisch legen. Dann passt es nicht, wenn erfahrene Biologen und Wissenschaftler dagegen sprechen. Die Anklage gegen Bhakdi ist ein weiterer Akt im deutschen Trauerspiel, das Teil einer unrühmlichen Geschichte Deutschlands sein wird.
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Zum Schluss beglückt uns Emilia Fester mit einer neuen Opferdarstellung. Tatsächlich erwartet sie vom Volk Mitleid für das Opfer ihrer Jugend, denn schliesslich ist ihr Arbeitstag nun vollbepackt. Bahnt sich das ein weiteres Drama von Überforderung an? Erst Anne Spiegel, die während der Jahrhundertflut im Ahrtal unbedingt einen mehrwöchigen Urlaub einlegen und später das Amt ablegen musste. Dann eine Frau Lambrecht, die doch nur mehr Zeit mit ihrem kleinen Helikoptersöhnchen verbringen will. Und nun die fast tränenreiche Rede vom Opfer ihrer Jugend. Man fragt sich unweigerlich: Wissen diese Menschen eigentlich, worauf sie sich einlassen, wenn sie in die Politik gehen oder ist es einzig die 5-stellige Summe, die monatlich auf ihr Konto überwiesen wird? Helikopterflüge wollen schliesslich bezahlt sein. Und welche Expertise bringen diese Anfang 20-Jährigen ein, wenn sie in den Bundestag gehen und über das Leben einer Nation mitbestimmen wollen.
Schauen wir auf bessere Tage und verweilen in diesem Moment in der warmen Maisonne.
Ihre Daniela Shams
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