Salbei im Garten, unscheinbar, doch voller Schönheit

Haben Sie Salbei im Garten?

Falls nicht, dann wird es Zeit, Ihre Gartengestaltung zu überdenken

Salbei wird oft unterschätzt, und das leider zu Unrecht. Wer jetzt für sich frische Kräuter entdeckt, wird an dem mediterranem Küchenkraut sicherlich nicht herumkommen. In Italien als Salvia bekannt und gern als köstliches Steak Saltimbocca serviert, wird die hübsche Gewürzpflanze in unserer Region ein wenig stiefmütterlich behandelt.

Dabei ist er in ganz Deutschland und Europa verbreitet. Sie sollten definitiv einen intensiveren Blick auf Salbei werfen, denn mit seinem Aroma und Wirkstoffen kann er als Gewürzkraut oder natürliches Heilmittel verwendet werden. Schauen wir uns diese scheinbar unauffällige Pflanze doch etwas genauer an. Denn in der naturnahen Gartengestaltung spielt sie definitiv eine Rolle.

Gleichzeitig kommt sie dem Gedanken der Nachhaltigkeit nach. Eine einzige Pflanze können Sie während des ganzen Jahres auf vielfältige Art nutzen.

Salvia officinalis und die Reise um die Welt

Salbei gehört mit weit mehr als 800 Arten zu den Nutz- und Heilpflanzen, die es beinahe rund um den gesamten Globus geschafft haben. Einzig in Australien und der Antarktika wächst diese Pflanzengattung nicht. In unseren Breitengraden wachsen zahlreiche Sorten zu stattlichen Sträuchen heran. Salvia officinalis ist nahezu unverwüstlich und fühlt sich bei Hitze genauso wohl wie bei mäßigen Temperaturen. Gleichzeitig wirkt der Salbeistrauch attraktiv. Wie schön, wenn es Pflanzen gibt, die dekorativen Wert im Garten haben und gleichzeitig in der Küche verwendet werden können.

Salvia officinalis oder echter Salbei

Schon der lateinische Name beschreibt, was Salbei bewirkt: „salvere“ bedeutet: sich wohlfühlen, oder „salvus“ als heil oder wohlbehalten. Schon in der Antike wurde Salvia officinalis deshalb als Heilmittel eingesetzt. Mal als Mittel zur Menstruationsförderung, mal als harntreibendes Mittel. Danken wir den römischen Soldaten der Antike, die Salbei nach Mitteleuropa brachten. Als anspruchslose Pflanze fand sie schnell ihren Platz in den Gärten der Bauern und breitete sich in ganz Europa aus.

Auch Hildegard von Bingen empfahl Salbei

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Hildegard von Bingen prägte das Mittelalter wie keine andere mit ihrer Gesundheitslehre. Die Universalgelehrte empfahl Salbeiblätter zu Tee gekocht bei Leiden wie Gicht oder Rheuma. Auch beim unkontrolliertem Harndrang oder Blasenentzündungen empfahl Hildegard von Bingen, einige Blätter in Wasser aufzukochen und zu trinken. Salvia officinalis enthält ätherische Öle wie Campher, Cineol und Thujon. Auch Bitter- und Lamiaceengerbstoffe bestimmen den charakteristischen Geschmack und seine Wirkung auf den Organismus. Aus diesem Grund spielt sie nicht nur als Gewürz sondern auch als natürliches Heilmittel in der Gegenwart eine Rolle.

Leider ist echter Salbei heute ein wenig in Vergessenheit geraten …

… und ist meist nur als Lutschbonbon bei Halsentzündungen bekannt. Gleichzeitig suchen viele Menschen in Gesundheitstrends wieder nach traditionellen Hausmitteln. Dann liegt wohl nichts näher, als dass Sie einen Salbeistrauch im Garten anlegen. Es ist so einfach, das immergrüne Küchen- und Gewürzkraut zu pflegen. Selbst in einem schlichten Pflanztopf auf dem Balkon hält sie sich das ganze Jahr. Im Garten an einem passenden Standort eingesetzt, wächst und gedeiht Salbei in Höhe und Breite.

Warum nicht Salbeipflanzen kaufen?

Wenn im Frühjahr die Gartensaison beginnt und ringsumher Gartencenter ihre Türen öffnen, ist es an der Zeit, einige dieser schönen Pflanzen im Kräuterbeet oder zwischen Blühpflanzen einzusetzen. Suchen Sie sich ein schönes Exemplar aus und geben sie ihr reichlich Platz. Für eine vierköpfige Familie sollten Sie vielleicht zwei Salbeipflanzen kaufen, so stehen Ihnen das ganze Jahr frische oder getrocknete Blätter zur Verfügung. Bieten Sie jeder einzelnen Pflanze ausreichend Platz, denn schon bald wachsen sie üppig heran und vervielfachen ihre Grösse. Allein für die herrliche Frische und dem intensiven Aroma lohnt es sich, ihr einen sonnigen Standort im Garten zu geben.                                       

In den Sorten zeigt sich die Vielfalt des Salbei. Von Dunkelgrün bis Weiss gefleckt sind die meisten Sorten essbar. Der Geheimtip ist lilafarbener Salbei für den Steingarten, eine dekorative Idee, die Abwechslung in den Garten bringt. Von der Wärme der Steine verwöhnt, gedeiht blühender Salbei auch an trockenen Standorten bzw. sandigen Böden.

Selbst auf dem Balkon macht Salbei eine gute Figur

Sie müssen nicht auf frischen Salbei verzichten, nur weil sie keinen Garten haben. Nehmen Sie einen ca. 5-Liter grossen Pflanztopf, geben eine Mischung guter Erde und Sand hinein. Dann die kleine Salbeipflanze einsetzen und dem ganzen einen sonnigen Platz geben. Dort, wo andere Pflanzen unter heissen Temperaturen leiden, fühlt sich Salbei wunderbar. So kommen auch die in der Stadt lebenden Menschen in den Genuss eines Saltimbocca oder Nudeln mit frischem Salbei und Parmesan.

Allein die Sonne reicht aus, um zu wachsen

Das typische Graugrün der Blätter wirkt sehr attraktiv zwischen Blumenstauden oder im Bauerngarten. Von Anfang an sollte dem Salbeistrauch Raum zum Ausbreiten gegeben werden. Er wächst während eines Sommers bereits in die Breite wie Höhe. Dies hat gleichzeitig den Vorteil, dass jederzeit frische Salbeiblätter bereitstehen. Wird er Ihnen zu gross, schneiden Sie überhängende Zweige einfach ab und trocknen die Blätter, die Sie später als Tee oder als Gewürz verwenden können.

Gleichzeitig ist Salvia officinalis sehr pflegeleicht. Weniger Wasser ist grundsätzlich besser als zu viel. Dünger brauchen Salbeipflanzen im Grund auch nicht. Allein durch die Wärme und etwas Regen wachsen sie ganz allein. Sobald der Strauch zu groß wird, kürzen Sie ihn nach Wunsch.

Zu einem kleinen Strauß zusammengebunden, können Sie Salbeiblätter trocknen und für die Winterzeit lagern. Die warmen Tage eignen sich gut. Um nicht allzu viel Aromastoffe zu verlieren, sollten die Blätter nicht in der prallen Sonne hängen. Ein kühler, trockener Raum eignet sich wunderbar. 

Die Salbeipflanzen werden zu gross? Machen Sie sich das Leben leichter!

Her mit der Schere und schneiden Sie alle Triebe ab, die zu viel Platz wegnehmen. Das geht zu jeder Jahreszeit. Wichtiger Tipp:

Je mehr Salbeipflanzen geschnitten werden, umso besser wachsen sie wieder! Der Rückschnitt fördert das Wachstum.

Wenn es zu viel Blätter und Zweige sind: Ab damit auf den Kompost! Dafür haben sie ihn schliesslich.

Ein kurzer Überblick

• Hervorragende Nutzpflanze mit schönem Erscheinungsbild im Garten
• Blätter ernten sie während der ganzen Gartensaison
• Kann als schützende Pflanze vor dem Kohlweißling eingesetzt werden
• Ein guter Pflanzennachbar für alle Kräuter- und Gemüsepflanzen
• ideal auch für kleine Gärten und Balkon

Vergessen Sie nach der Gartenarbeit nicht die kulinarischen Genüsse. Kochen Sie sich ein paar Gnocchi mit frischen, gerösteten Salbeiblättern! Die frischen Blätter einfach in heißes Olivenöl geben, knusprig werden lassen und Gnocchi hinzugeben. Ein köstliches Gericht in 10 Minuten!

Salbei und Schweinefleisch passen übrigens sehr gut zusammen. Eine, im Ofen geschmorte Schweineschulter wird auf diese simple Art zum Festtagsmahl. Auch Hühnchen und Zitrone bekommen mit frischen Salbeiblättern einen aromatischen Begleiter. Und wenn Sie es scharf mögen, geben Sie einfach ein kleines Stück einer Chili hinzu.