23. April 2025
trump kunstler oder wahnsinniger

Trump, Genie oder Künstler unter den Präsidenten?

Heute widmen wir uns einem Mann, der die Weltpolitik auf seine ganz eigene Weise prägt: Donald Trump. Der Titel „Trump, Künstler unter Präsidenten“ passt zu ihm wie die Farben eines Gemäldes. Er greift in das globale Geschehen ein, dass man sich fragt, wie er das eigentlich anstellt. Woher kommen seine teils skurrilen, teils verblüffenden Ideen? Eines fällt sofort ins Auge. Seine Art zu kommunizieren unterscheidet sich deutlich von dem, was wir in Europa oder gar Deutschland gewohnt sind.

In deutschen Medien überwiegt meist eine Haltung, die Politiker, Präsidenten und ganze Länder durch eine negative Brille betrachtet. Besonders dann, wenn sie die hiesigen Werte nicht teilen. Trump hingegen beginnt auf ganze andere Art. Im ersten Satz nennt er seine Partner „great“ oder „beautiful“. Dieses Wort fällt bei ihm häufig und zeigt unverkennbar eine bewusst positive Nuance. Damit verzichtet im ersten Aufeinandertreffen auf verbale Angriffe. Auch das heute schon legendäre Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski begann mit positiven Worten seitens Trump. Doch wer genau hinhört merkt schnell: Der zweite Satz kommt mit voller Wucht. Glasklar und scharf legt er seine Linie dar. Man sollte ihm gut zuhören, seine Worte verdauen und erst dann antworten. Denn Trump will schnelle und nachhaltige Lösungen.

Kontrastieren wir Trumps Kommunikationsstil mit Europa

Hier herrscht oft ein Ton, der an Erpressung grenzt. Erinnern wir uns an die Anfangsphase des Ukraine-Konflikts 2022: Wladimir Putin wurde und wird nach wie vor medial und politisch auseinandergenommen, jede Nuance seines Handelns mit Vorurteilen zerpflückt, Schwächen hervorgehoben oder solche konstruiert.

Ähnlich ergeht es Ländern wie Ungarn unter Viktor Orbán, dessen EU-kritische Haltung regelmässig mit Sanktionsdrohungen und moralischer Überlegenheit quittiert wird. Das Ergebnis? Verhärtete Fronten, wenig Dialog, noch weniger Lösungen. Europa setzt auf Druck, während Trump auf Aufmerksamkeit setzt, gefolgt von Präzision. Ob das immer funktioniert, steht auf einem anderen Blatt. Aber es ist unübersehbar: Trumps Methode der Kommunikation ist erfrischend anders.

Kommunikationsnoten: Freundlich aber bestimmt

Ein Beispiel aus seiner zweiten Amtszeit, die gerade erst begonnen hat: Bei seinem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Februar 2025 lobte Trump zunächst die „fantastische Geschichte“ Chinas und die „beeindruckende Stärke“ seines Gegenübers. Doch nur Minuten später machte er unmissverständlich klar, dass die Handelsungleichgewichte „so nicht weitergehen können“. Freundlich, aber mit Nachdruck – ein Stil, der seine Partner zwingt, sich zu positionieren, ohne sie sofort in die Ecke zu drängen. Freundlich, aber bestimmt. Seine Partner müssen genau überlegen, wie sie reagieren.

Eben diese Gesprächsstrategie ist in den letzten Jahren verloren gegangen. Vom politischen Rahmen bis in das Privatleben bemühen sich Menschen einerseits um positive Vibes, sind aber nicht mehr willens oder in der Lage, die eigenen Punkte klar auf Linie zu bringen. Gespräche enden in einem Palaver, das gegenseitigen Respekt vermisst, weil jeder nur darauf bedacht ist, seine eigenen Vorteile herauszuarbeiten und gleichzeitig bemüht ist, sich positiv darzustellen. Dahinter steckt die Angst, „negativ“ markiert zu werden. Immer dann, wenn wir nicht die Meinung des Gegenüber teilen. Diese Gesprächspartner sitzen oft in einer ganz bestimmten Bubble. Schauen Sie sich um und beobachten, wer in welcher Blase sitzt.

Auch seine Körpersprache unterstreicht diesen Ansatz. Wer Bilder aus der ersten Amtszeit Trumps (2017–2021) mit denen von heute vergleicht, sieht deutlich die Veränderungen. Damals wirkte er oft hölzern, übertriebene Gesten, Worte und Körpersprache wirkten nicht identisch, ja fast theatralisch. Heute ist da mehr Gelassenheit, selbstbewusstes in sich ruhen.

Dennoch erklärt ein Beispiel aus seiner ersten Amtszeit seine Vorgehensweise. Beim G7-Gipfel in Biarritz im August 2019 traf Trump auf Emmanuel Macron. Zunächst lobte er den französischen Präsidenten als „einen grossartigen Kerl“ und betonte die „wunderbare Beziehung“ zwischen den USA und Frankreich. Doch als es um Handelsfragen ging, folgte die Ansage: „Europa muss fairer handeln oder wir machen unsere eigenen Regeln.“ Freundlich gestartet, dann präzise zugeschlagen. Macron lächelte höflich, aber die Botschaft war klar. Trump zwingt seine Gesprächspartner, aufmerksam zu bleiben. Trump hat gelernt, seine Auftritte zu perfektionieren, und das macht ihn zum Regisseur seiner eigenen Inszenierung. Vorwerfen kann man ihm seine Schachzüge nicht.

Ja, Trump ist ungewöhnlich. Und ja, seine Art polarisiert. Aber lieben wir nicht genau das?

Das Unkonventionelle, das aus der Reihe tanzt? Denken wir an Vincent van Gogh, der zu Lebzeiten als Sonderling galt und erst posthum zur Ikone wurde. Oder an Salvador Dalí, dessen exzentrische Werke die Kunstwelt aufmischten. Trump hat diesen künstlerischen Touch. Alles, was er anfasst, trägt seine Handschrift. Die Idee, den TikTok-Algorithmus in den USA zu „amerikanisieren“ oder sein Vorschlag, den Weltraumhandel mit einer „Space Trade Alliance“ zu regeln. Absurd für die einen, visionär für die anderen. Vielleicht steckt Melania Trump dahinter, die mit ihrem Gespür für Ästhetik und Präsenz an seinen durchaus kantigen Ecken schleift. Oder Barron, der 18-Jährige Sohn, der seinem Vater bei der letzten Wahl mit unorthodoxen Social-Media-Strategien zum Sieg verhalf. Fakt ist: Trump bleibt ein Unikat.

Inmitten der oft grauen, bürokratischen Weltpolitik bringt Donald Trump Farbe zurück ins politische Theater. Er mischt die Karten neu. Brachial, ohne Zögern und gewillt, das Spiel zu gewinnen. Er ist kein Diplomat im klassischen Sinne sondern ein Performer, der mit 100 % die Bühne für sich beansprucht. Offensichtlich hat er seine Hausaufgaben gemacht, denn als Staatsmann ist er gefühlt drei Meter gewachsen. Man kann den Blick nicht abwenden von ihm. Und wer ehrlich ist, wird Faszination spüren. Ohne Zweifel ist Trump ein Künstler unter den Präsidenten. Ein Dirigent, ein Maler. Ob ihm Meisterwerke gelingen, wird die Zukunft zeigen. Ein Original ist er in jedem Falle. Und das, liebe Leser, ist in den heutigen Zeiten mehr Wert, als man im ersten Augenblick vermuten würde.


Beitragsbild: Grok AI