von Daniela Shams
Nun ist auch er gegangen, der ewige James Bond: Sean Connery
Verneigen wir uns vor dem Mann, dem Eleganz in die Wiege gelegt wurde. Vor einem Charakterdarsteller, der es geschafft hat, niemals aggressiv zu wirken. Vor einem Schauspieler, der Filmgeschichte geschrieben hat. Als der erste, einzige und wahre James Bond. Geht es um diese Rolle, konnte ihm das Wasser reichen.
Wer sieht in jedem Lebensjahrzehnt so unsagbar gut aus?
Es dürfte insbesondere die Generation 35+ sein, die mit Sean Connery aufgewachsen ist. Mädchen wie Jungen haben ihn angehimmelt. Wahrscheinlich wollte mindestens eine Generation von Jungen genauso sein wie Sean Connery oder auch wie James Bond. Als Frau muss ich gestehen: Sean Connery hat mein Bild von Männern geprägt. Von klein auf an von seinen Filmen fasziniert, sind mir seine Bewegungen, sein (wirklich atemberaubender) Blick und Ausstrahlung immer im Gedächtnis geblieben.
Im Rückblick auf die Jahrzehnte wird deutlich, wie gross der Teil seines Charakters gewesen sein muss, der in jedem Meter Filmband festgehalten wurde. Klamm heimlich eiferten viele Jungen dem eleganten Sean nach und diese Eleganz hat sich bis heute gehalten. Mit seinem wirklich guten Aussehen hat Sean Connery mehr als nur eine Generation geprägt. Deshalb verwundert es nicht, dass er nicht nur zum „Sexiest Man Alive“ sondern auch – und das im Alter von 69 Jahren! – zum „Sexiest Man of the Century“ gewählt wurde. Schönheit kommt eben von innen, und dort bleibt sie auch, ein Leben lang.
Männer wie ein Fels in der Brandung
Sean Connery war eine Klasse für sich und dieses Bild von ihm wird bestehen bleiben. Wie ein Fels in der Brandung – Eine Eigenschaft, die so typisch ist für diese Riege von Schauspielern neben Sean Connery: Clint Eastwood, Robert Redford, Charles Bronson, Roger Moore. Männer eben. Stark und beschützend, eitel, kämpferisch und mutig. Braucht es mehr um ein Mann zu sein? Aus der Gegenwart betrachtet wirken sie wie die ewigen Helden.
Der als Schotte Geborene liebte seine Heimat Schottland. Seine Verehrung für den Norden Grossbritanniens wird besonders deutlich, wenn man den Blick auf die Ehrungen lenkt, die er erhielt. Es war nicht etwa der Schlag zum Ritter „Knight Bachelor“ von Queen Elisabeth II, sondern die Auszeichnung „Freedom of the City“ seiner Heimatstadt Edinburgh, die er als höchste Ehrung ansah.
Nun ist er gegangen. Ruhe sanft, schönster aller Männer, Held, Ritter und ewiger James Bond – Sean Connery. Ich verneige mich vor einem grossen Mann, der mit seinem Tod am 31. Oktober 2020 zur unsterblichen Legende wird.
10 der berühmtesten Filme von Sean Connery
Hier sind zehn der berühmtesten Filme mit Sean Connery, die seine Karriere und Vielseitigkeit als Schauspieler widerspiegeln:
- James Bond 007 – Dr. No (1962) – Der Film, der Connery als den ikonischen Geheimagenten 007 etablierte.
- James Bond 007 – Goldfinger (1964) – Oft als der beste Bond-Film angesehen, mit Connery in Höchstform.
- James Bond 007 – Man lebt nur zweimal (1967) – Ein weiterer Klassiker der Bond-Reihe.
- Der Name der Rose (1986) – Connery brilliert als Mönch William von Baskerville in dieser Verfilmung des Umberto-Eco-Romans.
- Die Unbestechlichen (1987) – Für seine Rolle als irischer Polizist Jim Malone gewann er den Oscar als bester Nebendarsteller.
- Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (1989) – Als Henry Jones Sr., der Vater von Indiana Jones, lieferte er eine unvergessliche Leistung.
- Jagd auf Roter Oktober (1990) – Connery spielt den sowjetischen U-Boot-Kapitän Marko Ramius in diesem spannenden Thriller.
- Highlander (1986) – Als unsterblicher Juan Sánchez Villa-Lobos Ramírez wurde er zum Kultstar.
- The Rock – Fels der Entscheidung (1996) – Ein actiongeladener Blockbuster, in dem er einen ehemaligen Spion spielt.
- Marnie (1964) – Ein Alfred-Hitchcock-Film, in dem Connery eine komplexe Hauptrolle übernimmt.
Connery´s erster Film
Sean Connerys erster Film, „Lilacs in the Spring“ (in den USA auch als Let’s Make Up bekannt), erschien 1954 und markiert den bescheidenen Beginn seiner legendären Karriere. In diesem britischen Musicalfilm unter der Regie von Herbert Wilcox spielt Connery eine kleine, nicht im Abspann erwähnte Nebenrolle als Statist – oft wird angenommen, er sei ein Tänzer oder ein Mitglied des Chors gewesen.
Die Handlung dreht sich um eine junge Schauspielerin (gespielt von Anna Neagle), die während des Zweiten Weltkriegs in Rückblenden ihre Vergangenheit reflektiert, begleitet von romantischen und musikalischen Elementen, typisch für die leichte Unterhaltung der 1950er. Für Connery, damals ein ehemaliger Milchmann und Bodybuilder ohne Schauspielerfahrung, war dieser Auftritt ein erster Schritt ins Filmgeschäft, auch wenn er kaum Aufmerksamkeit erhielt. Der Film selbst ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten, bleibt aber ein interessanter Fussnoten in Connerys Werdegang, bevor er mit James Bond Weltruhm erlangte.