Deutsche Bäckerinnung: Klare Ablehnung mit Verweis auf Tradition
Die Deutsche Bäckerinnung, einer der einflussreichsten Verbände der Branche, positioniert sich deutlich gegen den Einsatz von Insektenmehl in Backwaren. In einer offiziellen Stellungnahme betont der Verband das „Reinheitsgebot des deutschen Brotes“, das seit Jahrhunderten nur vier Zutaten vorsieht: Mehl, Wasser, Salz und Hefe (oder Sauerteig). „Brot ist ein Kulturgut. Insektenmehl hat hier keinen Platz“, erklärt Präsident Michael Wippler.
Und damit hat er Recht. Wird gern mit der Veränderungen von Lebensmitteln propagiert, handelt es sich hierbei nicht um eine natürlich gegebene Entwicklung durch den Menschen, sondern um eine ideologisch und marktstrategische Massnahme der Globalisten, die für gewöhnlich die Wünsche des Volkes nicht berücksichtigen, sondern Zwänge diktieren und auf die Macht der Gewohnheit setzen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen.
Besonders kritisch sieht der Verband die mangelnde Transparenz für Verbraucher . Es gibt zwar EU-weite Kennzeichnungspflichten für Insektenpulver, doch die Deutsche Bäckerinnung fordert scharfe Kontrollen, um „heimliche Zugaben“ in verarbeiteten Produkten wie Brötchen oder Kuchenmischungen zu verhindern.
Österreich und Schweiz: Tradition trifft auf regulatorische Skepsis
Auch in Österreich und der Schweiz stossen Insekten als Backzutat auf Widerstand:
- Österreichische Bäckerinnung: Der Verband verweist auf das „Österreichische Lebensmittelbuch“, das traditionelle Rezepturen schützt. „Insektenmehl widerspricht unserer handwerklichen Identität“, so ein Sprecher.
- Schweizer Bäckerverband (SBC): In der Schweiz wird die Debatte stärker unter gesundheitlichen Aspekten geführt. Der SBC warnt vor unerforschten Allergierisiken und fordert „mehr Langzeitstudien“, bevor Insektenmehl in Massenprodukten eingesetzt wird.
Interessant: In der Schweiz sind Insekten seit 2017 als Lebensmittel zugelassen, doch die Skepsis in der Backbranche bleibt hoch. „Wir vertrauen auf bewährte Proteinquellen wie Nüsse oder Saaten“, sagt eine Bäckermeisterin aus Zürich.
Andere kritische Stimmen: Von Verbraucherschützern bis Bio-Verbänden
Nicht nur Bäckerorganisationen, auch andere Akteure melden sich zu Wort:
Verbraucherzentralen: „Transparenz ist nicht verhandelbar“
Die Verbraucherzentrale Deutschland kritisiert, dass Insektenmehl oft in versteckten Produkten wie Proteinriegeln oder Tiefkühlteigen landet. „Selbst bei Kleinpackungen muss klar sein, was drinsteckt – sonst ist das Vertrauen schnell verspielt“, sagt Ernährungsexpertin Claudia Müller.
Bio-Verbände: Insektenmehl vs. Bio-Zertifizierung
Bio-Verbände wie Bioland oder Demeter in Deutschland schliessen Insektenmehl derzeit aus ihren Richtlinien aus. Der Grund: Die Herstellung von Insektenpulver (z. B. Futtermittel, Energieverbrauch) entspricht nicht den Nachhaltigkeitskriterien des ökologischen Landbaus. „Bio steht für artgerechte Tierhaltung – Insektenfarmen sind hier ein Graubereich“, so ein Bioland-Sprecher.
Ausnahmen bestätigen die Regel: Progressive Bäckereien testen Insektenmehl
Trotz der breiten Ablehnung gibt es Pioniere, die experimentieren:
- Die Berliner Öko-Bäckerei „Kruste & Krume“ bietet seit 2023 ein „Future-Brot“ mit Grillenmehl an – als „klimafreundliche Protein-Alternative“.
- In der Schweiz hat die Kette „Bread & Butter“ einen Insekten-Croissant entwickelt, der gezielt als Novel Food vermarktet wird.
Doch diese Beispiele bleiben Nischen. Die meisten Bäckereien fürchten Imageschäden: Eine Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks (ZVDS) zeigt, dass 82 % der Betriebe Insektenmehl ablehnen – vor allem aus Sorge vor den Protesten ihrer langjährigen Kunden.
Fazit: Die Backbranche bleibt hart – vorerst
Die Mehrheit der Bäckerverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz stemmt sich gegen Insektenmehl. Ihre Argumente: Tradition, Verbraucherschutz und Regulierungslücken. Doch der Druck wächst – sowohl von der EU, die Insekten als nachhaltige Proteinquelle fördert, als auch von Startups, die neue Märkte erobern wollen. Hier wären vor allem die Verbraucher selbst angesprochen, die mit ihrem Konsumverhalten deutliche Signale setzen können. Denn Produkte, die als Ladenhüter in den Regalen verstauben, werden schnell wieder aus dem Programm genommen. Dessen sollte sich jeder beim Einkauf im Supermarkt klar sein.
Was nicht gekauft wird, verschwindet wieder.
Andererseits: Sollte Insektenmehl irgendwann flächendeckend eingesetzt werden, wird die Debatte ums „Reinheitsgebot 2.0“ hitziger denn je.
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Quellen:
baeckerhandwerk.de/aktuelles/blog-beitrag/insekten-im-brot
bioland.de
verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/lebensmittel/verbraucher-haben-hohe-ansprueche-an-produkte-mit-essbaren-insekten-57243
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