Kein Garten, indem es sie nicht gibt. Unkraut entfernen macht so manchem Gärtner das Leben schwer. Doch das müsste gar nicht sein.
Denn schon bald sollte eine neue Aussaat erfolgen, damit der Gartenboden nicht brach liegt und Unkraut anzieht. In diesem Beitrag geht es um eine effektive Massnahme, um Unkraut zu entfernen. Ohne Chemie, auf sinnvolle Art, die dem natürlichen Gärtnern entspricht.
Die Natur weiss, was gut und wichtig ist
Deshalb ist es wichtig, zu beobachten, wie die Natur bei brachliegendem Boden reagiert. Dies ist eine natürliche Reaktion: Denn die Natur „weiss“, dass Boden, auf dem nichts wächst, schneller austrocknet und Nährstoffe verliert. Also wird die obere Schicht mit Unkräutern bedeckt, um das Erdreich zu schützen. Wenn der Mensch nun in diesen Prozess eingreift, arbeitet er im Grunde schon wider die Natur. Das Resultat ist schlechter Boden, auf dem Gemüse oder Stauden nicht gut wachsen. Dann wird gedüngt und gedüngt, ein ewiger Kreislauf, der das Erdreich langfristig schwächt und frustrierte Gärtner hinterlässt. Damit das nicht passiert, ist die bessere Lösung gegen Unkraut: Neu aussäen oder anpflanzen!
Unkraut entfernen, neue Pflanzen zum Leben erwecken
Damit sich die Beete wieder füllen, ist es hilfreich zu wissen, wie lange die Kulturdauer von Gemüse dauert. Einige wenige Gemüsesorten sind schon nach 20 bis 30 Tagen erntereif, während andere wie Kartoffeln 90 bis 120 Tage benötigen.
Unkraut entfernen: Brennessel sinnvoll nutzen
Es gehört wahrscheinlich zu den unbeliebtesten Unkräutern; die Brennnessel. Und das ist gar nicht nachvollziehbar. Denn mit ihren langen Wurzeln im Boden sorgt die Brennessel dafür, dass sich der Boden nicht verdichtet (eine der schlimmsten Dinge, die im Gartenboden passieren können).
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Dünger aus Brennessel herstellen
Gut zu wissen: Die Verdichtung des Bodens bedeutet, die Gartenerde wird sehr hart und ist schwer zu bearbeiten. Gemüsepflanzen oder Blumen haben auf verdichtetem Boden fast keine Chance zu wachsen, weil ihre Wurzeln vom dichten Erdreich erdrückt werden. Im Verlaufe des Gartenjahres verliert der Boden an wichtigen Nährstoffen.
Perspektiven wechseln: Unkräuter haben einen Nutzen
Die Brennessel wirkt also der Verdichtung entgegen und hat einen grossen Nutzen. Gleichzeitig können ihre Pflanzenteile als natürlicher Dünger genutzt werden. Einfach die hochwachsenden Brennesselstangen abschneiden und in einen 10 Liter Eimer mit Wasser geben. Für eine solche Jauche können auch Ackerschachtelhalm, Löwenzahn und Giersch hinzugegeben werden.
In der Nachkriegszeit dienten Brennesselblätter als Ersatz für Spinat. Da es kaum Gemüse gab, kochten die Frauen aus den Blättern eine nährstoffreiche Suppe. Denn ohne Zweifel enthalten Brennnesseln viele wichtige Mineralien und Spurenelemente. Doch als die Zeiten besser wurden, verschmähte man die Brennnesseln und so geriet das Kraut langsam in Vergessenheit. Und natürlich wollte nach dem Krieg auch niemand mehr an die schweren Zeiten erinnert werden. Jahrzehnt für Jahrzehnt wurden sie unbeliebter, leider bis heute. Doch viele Naturfreunde und Gärtner holen das alte Wissen der Kräuter wieder hervor und besinnen sich auf deren gute Wirkungen. Wie Brennnessel- oder Löwenzahntee, denn auch getrocknet können die Blätter als Tee verwendet werden. Eine gute Möglichkeit, einen kleinen Vorrat für die Wintermonate anzulegen.
Wer die piekenden Brennesselblätter nicht mag, kann das Unkraut entfernen, indem die Stengel abgeschnitten werden. Ja, sie wachsen wieder nach, sind aber auch auf dem Kompost eine sehr gute Beilage, um dort zu verrotten.
Unkraut entfernen oder stehen lassen? Löwenzahn
Mit leuchtend gelben Blüten zieht der Löwenzahn im Frühling viele Wespen, Bienen und Hummeln an. Die Blüten bieten wertvolle Nahrung für Insekten. Auch bei diesem „Unkraut“ gilt es, die Perspektive zu wechseln. Sicher passt sie nicht in die Gartengestaltung ordentlicher Blumenbeete und fein gemähtem Rasen. Doch wer einmal erkennt, dass der Nutzen von Unkräutern wie Löwenzahn weitaus grösser ist als der Schaden, wird sie gern stehen eine Weile stehen lassen. So wäre eine Möglichkeit, den zeitlichen Abstand zu vergrössern, indem der Rasen gemäht wird. Statt jede Woche könnten es alle 10 bis 14 Tage sei, was auch dem Boden wiederum zugute kommt.
Naturliebhaber sammeln im Frühjahr oder Spätsommer die Wurzeln, um sie zu trocknen und Tee herzustellen. Die enthaltenen Bitterstoffe haben aus naturheilkundlicher Sicher positive Wirkung auf den menschlichen Organismus. Ein guter Grund mehr, wie vermeintliche „Unkräuter“ genutzt werden.
Unkraut entfernen und Bodendecker pflanzen
Niemand muss sich mit Unkräutern anfreunden. Es gibt sehr gute Alternativen, die Unkraut fern halten und den Boden gleichzeitig schützen. Die Lösung heisst: Bodendecker pflanzen. Einige Beispiele für Bodendecker statt Unkraut entfernen sollen helfen, den Garten nach individuellen Wünschen zu gestalten.
Wilder Thymian
- breitet sich teppichartig aus, würziger Duft
- Wuchshöhe 10 – 20 cm
- blüht rosa von Mai bis August
- mehrjährig, winterhart
- schneckenresistent
- liebt trockene Standorte, Steingarten oder Mauern
- als Küchenkraut verwendbar
- kann mit Rasenmäher gemäht werden
bei Garten-Schlüter kaufen: Preis für 3 Stück Wilder Thymian ca. 11,99 €
Teppich-Golderdbeere / Waldsteinie
- breitet sich teppichartig mit gelb-goldenen Blüten aus
- unkomplizierte Pflanze, die sich allein vermehrt oder wie Erdbeeren geteilt werden kann
- ideal als Baumunterpflanzung an halbschattigen und schattigen Standorten
- Blütezeit zwischen März und Mai
- schneckenresistent
- der dicke Teppich wirkt der Entstehung von Unkraut entgegen
- immergrün, im Herbst mit bräunlich-roter Farbe des Blattlaubs
bei Garten-Schlüter Waldsteinie kaufen: Staffelpreis ab 3,49 €
Die Natur bringt eine Vielzahl von Pflanzen, die für ein Gleichgewicht sorgen. Auch vermeintliche Unkräuter haben eine Funktion und es ist der Mensch, der seinen Platz innerhalb dieses Kreislaufs finden muss. Wer Bienen retten möchte, aber Unkraut entfernen will ist auf der falschen Spur. Es geht vorrangig nicht um uns, sondern den Erhalt der Natur, den wir nur über unser Verständnis erreichen können. Nicht zuletzt gibt es immer eine Alternative, eine Lösung, mit der sowohl Mensch als auch Natur leben kann.
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